HeidelbergCement steigert Absatz, Umsatz und Überschuss im zweiten Quartal 2018

Highlights im 2. Quartal 2018 und Ausblick:

  • Robustes Absatzwachstum in allen Geschäftsbereichen
  • Umsatzsteigerung um 9 % auf vgl. Basis
  • Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen steigt um 3 % auf vgl. Basis
  • Anteil der Gruppe am Quartalsüberschuss um 11 % auf 398 (i.V.: 358) Mio € verbessert
  • Ausblick für 2018 unverändert:
    • Absatzwachstum bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton erwartet
    • Moderate Steigerung von Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Währungs- und Konsolidierungseffekten; deutliche Steigerung des Jahresüberschusses
    • HeidelbergCement ist global gut aufgestellt für nachhaltiges und profitables Wachstum

Absatzanstieg in allen Geschäftsbereichen

Die positive Marktdynamik hat sich im zweiten Quartal in allen Konzerngebieten fortgesetzt und zu einem Absatzanstieg in sämtlichen Geschäftsbereichen geführt.

Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerns nahm im zweiten Quartal um 3 % auf 33,7 (i.V.: 32,6) Mio t zu. Bereinigt um den Verkauf des Weißzementgeschäfts in den USA, die Dekonsolidierung von Georgien und den Erwerb von Cementir Italia lag der Zuwachs bei
4 % und alle Konzerngebiete haben zu der Absatzsteigerung beigetragen. 

Die Zuschlagstofflieferungen stiegen um 5 % auf 85,7 (i.V.: 81,4) Mio t. Bis auf Afrika-Östlicher Mittelmeerraum verzeichneten alle Konzerngebiete eine Zunahme. Ohne Konsolidierungseffekte lag der Zuwachs bei 4 %.

Die Transportbetonlieferungen nahmen um 4 % auf 12,7 (i.V.: 12,2) Mio cbm zu. Alle Konzerngebiete verzeichneten dabei einen Absatzanstieg. Der Asphaltabsatz stieg deutlich um 18 % auf 2,9 (i.V.: 2,4) Mio t aufgrund der positiven Nachfrageentwicklung in Großbritannien und Kalifornien sowie Konsolidierungseffekten im Nordwesten der USA und Australien. Ohne Konsolidierungseffekte lag der Zuwachs bei 9 %.

Positive Trendwende beim operativen Ergebnis - Quartalsüberschuss weiter deutlich gesteigert

Der Konzernumsatz stieg im zweiten Quartal um 4 % auf 4,8 (i.V.: 4,6) Mrd €. Negative Währungseffekte belasteten den Umsatz mit 226 Mio €. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte stieg er um 9 %, aufgrund des Absatzwachstums in allen Geschäftsbereichen und erfolgreicher Preiserhöhungen. Negative Währungseffekte belasteten auch die operative Ergebnisentwicklung: Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen verringerte sich um 3 % auf 936 (i.V.: 964) Mio €. Nach Abschreibungen sank das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs auf 663 (i.V.: 683) Mio €. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte zeigte die Entwicklung des Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs vor und nach Abschreibungen eine positive Trendwende mit einem  Anstieg von 3 % bzw. 5 %. Das Ergebniswachstum wurde dabei sogar noch von einer niedrigeren Energiekostenbasis im Vorjahresquartal und einem weiteren Anstieg von Kohle- und Ölpreis im laufenden Jahr gebremst.

„Die solide Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal markiert eine erkennbar positive Trendwende nach dem wetterbedingt schwierigen Jahresbeginn“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Scheifele. „Umsatzwachstum und Absatzanstieg in allen Geschäftsbereichen spiegeln die gute Marktdynamik wider. Unter dem Strich konnten wir den Überschuss auch im zweiten Quartal deutlich verbessern. Eine starke operative Entwicklung, geringere Restrukturierungsaufwendungen und die weitere Absenkung der Finanzierungskosten haben die gestiegene Kosteninflation und negative Wechselkurs-effekte mehr als ausgeglichen. Wir erwarten eine weitere Verbesserung der Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr und bestätigen unsere Prognose.“

Das zusätzliche ordentliche Ergebnis nahm um 30 Mio € auf 10 (i.V.: -20) Mio € zu. Dazu beigetragen hat insbesondere ein deutlicher Rückgang der Restrukturierungs- und Integrationskosten im Vergleich zum Vorjahr. Das Finanzergebnis hat sich um 19 Mio € auf -79 (i.V.: -99) Mio € verbessert. Dazu beigetragen haben unter anderem eine weitere Absenkung der Nettozinsaufwendungen und eine Verbesserung des sonstigen Finanzergebnisses. Die Aufwendungen für die Ertragsteuern reduzierten sich leicht auf 172 (i.V.: 176) Mio €.

Damit ergibt sich ein Anstieg des Überschusses der Periode um 8 % auf 429 (i.V.: 397) Mio €. Das Minderheitsgesellschaftern zustehende Ergebnis sank um 8 Mio € auf 31 (i.V.: 39) Mio €. Der Anteil der Gruppe verbesserte sich demzufolge deutlich um 11 % auf
398 (i.V.: 358) Mio € und das Ergebnis je Aktie um 0,21 € auf 2,01 (i.V.: 1,80) €.

Die Mitarbeiterzahl von HeidelbergCement lag Ende des ersten Halbjahrs 2018 bei 59.642 (i.V.: 60.993). Die Abnahme um 1.351 Mitarbeiter resultiert im Wesentlichen aus zwei gegenläufigen Entwicklungen: Einerseits wurden konzernweit rund 3.200 Stellen abgebaut – zum einen durch Portfolio-Optimierungen, insbesondere durch die Dekonsolidierung unseres Georgien-Geschäfts, zum anderen durch die Realisierung von Synergien bei ehemaligen Italcementi-Tochtergesellschaften, insbesondere in Ägypten, und darüber hinaus im Zuge von Effizienzsteigerungen in Vertrieb und Verwaltung sowie Standortoptimierungen, vornehmlich in Indonesien. Andererseits war ein Anstieg der Mitarbeiterzahl um rund 1.900 neue Beschäftigte zu verzeichnen, der insbesondere auf die Unternehmenserwerbe in Italien und Australien im ersten Quartal 2018 und den USA im Vorjahr zurückzuführen ist. Weiterhin kamen in einigen Ländern der Konzerngebiete West- und Südeuropa und Nord- und Osteuropa-Zentralasien sowie insbesondere in Australien neue Mitarbeiter aufgrund der soliden Marktentwicklung hinzu.

Steigerung des freien Cashflows – Vision 2020

HeidelbergCement hat im Juni 2018 seine Vision 2020 vorgestellt und die Finanzziele und strategischen Prioritäten für den Dreijahreszeitraum 2018 bis 2020 aktualisiert. Das Unternehmen strebt eine Steigerung des freien Cashflows auf rund 6 Mrd € im Dreijahreszeitraum an. Die Netto-Wachstumsinvestitionen sollen in diesem Zeitraum auf maximal 1 Mrd € begrenzt werden. HeidelbergCement bekräftigt seine progressive Dividendenpolitik mit dem Ziel einer Ausschüttungsquote von rund 40 %. Gleichzeitig soll der dynamische Verschuldungsgrad auf unter 2,0x und / oder die Nettoverschuldung auf unter 7 Mrd € abgesenkt werden, um damit den Weg zu einem soliden BBB/Baa2 Rating zu ebnen. Als Reaktion auf diese Ankündigung hat die Ratingagentur Moody’s den Ausblick für das Rating von HeidelbergCement von neutral auf positiv angehoben.

Im zweiten Quartal konnte HeidelbergCement bereits erste Fortschritte verbuchen. Der freie Cashflow der letzten zwölf Monate ist auf fast 1,3 Mrd € (12 Monate bis Ende Q2 2017: knapp 900 Mio €) angestiegen. Die Nettoverschuldung sank im Vergleich zum Vorjahresquartalsende um 170 Mio € auf 9,97 Mrd €. Wir erwarten eine weitere Verbesserung des freien Cashflows im Jahr 2018 getragen durch niedrigere Zinszahlungen, den konsequenten Verkauf von Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, ein diszipliniertes Ausgabeverhalten sowie die weitere Optimierung des Umlaufvermögens.

Nachhaltigkeitsbericht 2017 veröffentlicht

HeidelbergCement hat seinen bisher neunten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Der Bericht entspricht den Anforderungen der „Kern“-Option der GRI Standards und fasst die für HeidelbergCement wesentlichen Themen und Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung zusammen. Im Mittelpunkt stehen Ziele, Maßnahmen und Erfolge des unternehmerischen Nachhaltigkeitsmanagements in relevanten Bereichen, wie zum Beispiel der Arbeitssicherheit und dem Klimaschutz.

Ausblick für 2018 bestätigt

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Juli 2018 seine Prognose einer weiteren Beschleunigung des globalen Wirtschaftswachstums auf 3,9 % im Jahr 2018 bestätigt. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind einerseits das weiter zunehmende Wachstum in den USA und andererseits eine wirtschaftliche Erholung der erdölexportierenden Schwellenländer. Die Wachstumserwartungen in der Eurozone und in Großbritannien wurden hingegen aufgrund des schwächeren Jahresbeginns nach unten korrigiert.

Der IWF weist auf gestiegene Risiken bezüglich der Prognose hin. Dazu zählt insbesondere das Risiko von eskalierenden Handelssanktionen als auch von restriktiveren Finanzierungsbedingungen infolge eines schneller als erwarteten Anstiegs der Inflation und des Zinsniveaus in den USA.

HeidelbergCement erwartet weiterhin von der guten und stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in den Industriestaaten, insbesondere in den USA, Kanada und Deutschland, in den Ländern Nordeuropas und in Australien zu profitieren. Hinzu kommt der fortgesetzte wirtschaftliche Aufschwung in den Ländern Osteuropas, in Frankreich und Spanien sowie – etwas weniger ausgeprägt – in Italien. In diesen Ländern erzielen wir ca. 75 % unseres Umsatzes. In den Wachstumsländern wie Ägypten, Indonesien, Thailand, Indien und Marokko sowie in West- und Ostafrika rechnen wir unverändert mit einer fortgesetzten wirtschaftlichen Erholung.

Aufgrund der insgesamt positiven Nachfrageentwicklung geht HeidelbergCement von steigenden Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton aus.

Bei den Kosten rechnen wir mit einem weiteren Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise. Dagegen werden sich die Personalaufwendungen lediglich moderat erhöhen. Unsere globalen Programme zur Kosten- und Prozessoptimierung sowie Margensteigerung werden wir auch 2018 konsequent fortsetzen. Dazu gehören die Continuous-Improvement-Programme für die Geschäftsbereiche Zuschlagstoffe („Aggregates CI“), Zement („CIP“) und Beton („CCR“) sowie „FOX“ für den Einkauf. Wie in den Vorjahren erwarten wir aus diesen Programmen erhebliche Beiträge zur weiteren Effizienz- und Ergebnisverbesserung.

Auf Basis dieser Annahmen hält der Vorstand für das Jahr 2018 weiterhin an dem Ziel fest, Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten moderat und den Jahresüberschuss deutlich zu steigern.

„Die grundlegend positive Marktdynamik stimmt uns weiterhin zuversichtlich für das Jahr 2018“, fährt Dr. Bernd Scheifele fort. „HeidelbergCement ist global gut aufgestellt für nachhaltiges und profitables Wachstum. Wir sind auf Kurs, unsere strategischen Ziele zu erreichen: kontinuierliches Wachstum, langfristige Wertschaffung für unsere Aktionäre und Sicherung hochwertiger Arbeitsplätze.“

HeidelbergCement im Überblick

Finanzkennzahlen

Januar-Juni April-Juni
Mio € 2017 2018 Verände-rung auf vgl. Basis1) 2017 2018 Verände-rung auf vgl. Basis1)
Absatz
Zement (Mio t) 60,1 61,9 3% 3% 32,6 33,7 3% 4%
Zuschlagstoffe (Mio t) 142,3 145,2 2% 1% 81,4 85,7 5% 4%
Transportbeton (Mio cbm) 22,6 22,9 1% 3% 12,2 12,7 4% 5%
Asphalt (Mio t) 3,9 4,5 15% 6% 2,4 2,9 18% 9%
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse 8.394 8.432 0% 6% 4.611 4.806 4% 9%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen 1.347 1.188 -12% -5% 964 936 -3% 3%
in % der Umsatzerlöse 16,1% 14,1%     20,9% 19,5%    
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs 791 647 -18% -9% 683 663 -3% 5%
Überschuss der Periode 362 435 20%   397 429 8%  
Anteil der Gruppe 288 375 30%   358 398 11%  
Ergebnis je Aktie in € (IAS 33)2) 1,45 1,89 30%   1,80 2,01 11%  
Kapitalflussrechnung und Bilanz
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit -132 -228 -96   354 464 111  
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit -438 -654 -216   -300 -207 93  
Nettofinanzschulden 10.140 9.970 -170          
Gearing 62,2% 62,4%            
 

1) Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte
2) Den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen

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Finanzkalender

Christoph Beumelburg mit weißem Hemd und blauem Jackett, im Hintergrund ein Fenster und eine Sichtbetonwand

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland