Oxyfuel-Technologie zur CO₂-Abscheidung im HeidelbergCement-Werk Colleferro
Zementindustrie startet Testphase in industriellem Maßstab
Als Mitglied der European Cement Research Academy (ECRA) ist HeidelbergCement auch an einem Gemeinschaftsprojekt zur Weiterentwicklung der Oxyfuel-Technik beteiligt. Bei diesem Verfahren werden die Abgase in den Brenner zurückgeleitet.
Zugleich führt man reinen Sauerstoff zu, um die Verbrennung aufrecht zu erhalten. Auf diese Weise steigt der CO2-Anteil in den Abgasen auf 70% und mehr, was das CO2-Abscheidungsspotenzial maßgeblich erhöht. Das Forschungsprojekt, das bereits 2007 ins Leben gerufen wurde, konnte seither große Fortschritte vorweisen.
Nun sollen zwei Zementwerke in Europa im Industriemaßstab auf die Oxyfuel-Technik umgestellt und testweise mit dieser Technik betrieben werden. Als Demonstrationswerke wurden sowohl das HeidelbergCement-Werk Colleferro in Italien als auch das LafargeHolcim-Werk Retznei in Österreich ausgewählt. Die Kosten der Testphase werden sich auf rund 80 Mio € belaufen. Die Zementindustrie wird sich mit 25 Mio € beteiligen. ECRA bewirbt sich derzeit um die finanzielle Förderung durch europäische oder nationale Forschungsprogramme.
„Die technische Durchführbarkeit der Oxyfuel-Technologie kann nur durch die Anwendung in realem Maßstab bewiesen werden. Nach unseren Forschungen haben wir ausreichend Grund zur Annahme, dass die Testläufe positive Ergebnisse hervorbringen werden“, sagte Daniel Gauthier, Präsident von ECRA.
Die Oxyfuel-Technik kann mit der CALIX-Technologie, die aktuell im HeidelbergCement-Werk Lixhe getestet wird, kombiniert werden. Gelingt dies, könnten dank der einzigartigen Technologien künftig 100 Prozent der CO₂-Emissionen eines Zementwerks kosteneffizient abgeschieden werden.