HeidelbergCement berichtet vorläufige Zahlen für Q4 und Gesamtjahr 2017

Q4 2017: Deutliche Steigerung des Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs
  • Absatz in allen Geschäftsbereichen gesteigert 
  • Konzernumsatz um 1 % auf 4,3 Mrd € erhöht (i.V.: 4,2 Mrd €)
  • Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen deutlich auf 892 (i.V.1): 765 Mio €) verbessert; Steigerung um 16 % auf vergleichbarer Basis2)
2017: Rekordjahr bei Absatz, Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs
  • Absatz, Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs erreichen neue Höchstwerte in der Geschichte von HeidelbergCement
  • Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs auf vergleichbarer pro-forma Basis2)3) wie prognostiziert um 6% verbessert, trotz herausforderndem Marktumfeld
  • Italcementi Synergieziel bereits ein Jahr früher als geplant deutlich übertroffen
  • Margenverbesserung trotz starker Kosteninflation und Marktdruck in Indonesien, Großbritannien und Afrika
  • Nettoverschuldung auf etwas unter 8,7 Mrd € gesenkt
Erster Ausblick 2018:
  • Positive makroökonomische Entwicklung: Synchroner Aufschwung auf breiter Basis
  • Globale Risiken unverändert hoch: Inflation und steigende Energiepreise sowie geopolitische Spannungen
  • Fortsetzung der dualen Strategie: Wachstum und Wertsteigerung für Aktionäre
  • Synergieziel von €470 Mio auf €550 Mio bis Ende 2018 erhöht

1) Die Vorjahreszahlen wurden nach Abschluss der Kaufpreisallokation für Italcementi angepasst; siehe 2. Tabelle im Abschnitt "Vorläufige Konzernzahlen"
2) Auf vergleichbarer Basis: Bereinigt um Konsolidierungs- und Wechselkurseffekte sowie um Effekte aus Kaufpreisallokation und Erlöse aus dem Verkauf von CO2-Rechten
3) Pro-forma-Basis: Unter Berücksichtigung der Beiträge von Italcementi für das Gesamtjahr 2016

HeidelbergCement hat heute vorläufige, nicht testierte Zahlen zu Absatz, Umsatz sowie Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor und nach Abschreibungen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2017 vorgelegt.

„Wir haben das Jahr 2017 trotz eines sehr herausfordernden Marktumfelds erfolgreich abgeschlossen und unser operatives Ergebnisziel erreicht“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Scheifele. „Es gab zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen: Anstieg der Energiekosten, gestiegener Wettbewerb in Schwellenländern, wie zum Beispiel Indonesien, Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit und schlechte Wetterbedingungen insbesondere in den USA. Trotzdem konnten wir unser Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs wie prognostiziert steigern. Dazu beigetragen haben unsere konsequente Fokussierung auf Effizienz- und Margenverbesserungen und die erfolgreiche Integration von Italcementi, die zu deutlich höher als erwarteten Synergien geführt hat. Insgesamt war 2017 ein Rekordjahr für Absatz, Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs.“

Vorläufige Konzernzahlen

Finanzkennzahlen

Januar-DezemberOktober-Dezember
Mio €20161)2017Verände- rung20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)
Absatz
Zement (Mio t)102,8125,722,3%30,532,25,5%4,8%
Zuschlagstoffe (Mio t)272,0305,312,2%73,376,34,0%3,0%
Transportbeton (Mio cbm)42,547,211,0%12,112,20,5%-1,0%
Asphalt (Mio t)9,49,62,8%2,32,510,2%7,8%
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse15.16617.26613,8%4.2384.2620,6%5,2%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen2.8873.29714,2%76589216,5%16,3%
in % der Umsatzerlöse19,0%19,1%18,1%20,9%
Operatives Ergebnis1.9282.18813,5%45161035,4%28,0%
in % der Umsatzerlöse12,7%12,7%10,6%14,3%
 

1) Angepasst infolge des Abschlusses der Kaufpreisallokation, 2) Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte, Effekte aus der Kaufpreisallokation, sowie Erlöse aus dem Verkauf von CO₂-Emissionsrechten in Höhe von -3 Mio € in 2016 (Q2: 17 Mio € und Q4: -20 Mio €)

Die Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton stiegen im Berichtsjahr insbesondere aufgrund der Konsolidierung von Italcementi ab dem 1. Juli 2016 deutlich an. Im Jahr 2016 hatte Italcementi nur in der zweiten Jahreshälfte zu Absatz, Umsatz und Ergebnis beigetragen, 2017 in beiden Jahreshälften.

Nach Abschluss der Kaufpreisallokation für Italcementi Mitte 2017 wurden rückwirkend die Finanzdaten des Geschäftsjahres 2016 wie folgt angepasst:

Mio €

2016
berichtet

Änderung aufgrund der finalen Kaufpreisallokation

2016
angepasst

Gesamtjahr 2016

Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen

2.939

-53

2.887

Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs

1.984

-57

1.928

Q4 2016

Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen

818

-53

765

Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs

507

-57

451

Geschäftsjahr 2017

Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerns legte im Jahr 2017 konsolidierungsbedingt deutlich um 22 % auf 126 (i.V.: 103) Mio t im Vergleich zum Vorjahr zu. Die Zuschlagstofflieferungen verzeichneten mit 305 (i.V.: 272) Mio t auf Jahresbasis einen Anstieg um 12 %. Die Transportbetonlieferungen nahmen um 11 % auf 47 (i.V.: 43) Mio cbm zu. 

Als Folge der Konsolidierung von Italcementi sind 2017 auch Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs deutlich angestiegen. Der Konzernumsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 14 % auf 17,3 (i.V.: 15,2) Mrd €. Währungseffekte wirkten sich mit rund 311 Mio € negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen verbesserte sich ebenfalls um 14 % auf 3,3 (i.V.: 2,9) Mrd €. Neben Konsolidierungseffekten haben Preiserhöhungen, konsequentes Kostenmanagement, insbesondere in Anbetracht der gestiegenen Energiekosten, und die Realisierung von Synergien aus der Italcementi-Integration zu der deutlichen Ergebnissteigerung beigetragen. Das Synergieziel von 470 Mio € bis Ende 2018 wurde mit 513 Mio € bereits Ende 2017 deutlich übertroffen. Aufgrund der erfolgreichen Integration wurde das Synergieziel auf 550 Mio € bis Ende 2018 angehoben.

Q4 2017

Im vierten Quartal konnten wir den Absatz in allen Geschäftsbereichen im Vergleich zum Vorjahresquartal steigern. Der Zement- und Klinkerabsatz stieg um 6 % auf 32 (i.V. 30) Mio t aufgrund der soliden Entwicklung in allen Konzerngebieten. Die Zuschlagstofflieferungen konnten um 4 % auf 76 (i.V.: 73) Mio t zulegen. Bis auf West- und Südeuropa haben alle Konzerngebiete zu diesem Anstieg beigetragen, insbesondere Nordamerika. Der Transportbetonabsatz nahm leicht um 0,5 % auf 12 Mio t zu.

Im vierten Quartal erhöhte sich der Konzernumsatz um 1 % auf 4,3 (i.V.: 4,2) Mrd €. Währungseffekte wirkten sich mit rund 235 Mio € negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte nahm der Konzernumsatz um rund 5 % zu. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs konnte vor Abschreibungen um 17 % auf 892 (i.V.: 765) Mio € und nach Abschreibungen um 35 % auf 610 (i.V.: 451) Mio € gesteigert werden. Bereinigt um Effekte aus Währung und Konsolidierung sowie aus Kaufpreis-allokation und Erlösen aus dem Verkauf von CO₂-Emissionsrechten im Vorjahr ergaben sich Steigerungsraten von 16 % bzw. 28 %. Wesentlich zu der Ergebnisverbesserung beigetragen haben erfolgreiche Preissteigerungen, höher als erwartete Synergien aus der Integration von Italcementi sowie der erfolgreiche Verkauf eines erschöpften Steinbruchs in den USA.

Pro-forma

Pro-forma-Finanzkennzahlen

Januar-Dezember
Mio €20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)
Absatz
Zement (Mio t)124,2125,71,2%1,1%
Zuschlagstoffe (Mio t)287,4305,36,2%1,1%
Transportbeton (Mio cbm)48,147,2-1,8%-2,8%
Asphalt (Mio t)9,49,62,8%0,7%
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse17.08417.2661,1%2,1%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen3.1423.2974,9%5,5%
in % der Umsatzerlöse18,4%19,1%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs2.0172.1888,5%10,3%
in % der Umsatzerlöse11,8%12,7%
 

1) Angepasst infolge des Abschlusses der Kaufpreisallokation, 2) Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte, Effekte aus der Kaufpreisallokation, sowie Erlöse aus dem Verkauf von CO2-Emissionsrechten in Höhe von -3 Mio € in 2016 (Q2: 17 Mio € und Q4: -20 Mio €)

Auf Pro-forma-Basis, das heißt unter Berücksichtigung der Beiträge von Italcementi auch für das erste Halbjahr 2016, konnte der Absatz von Zement leicht und von Zuschlagstoffen moderat zulegen, während der Absatz von Transportbeton leicht rückläufig war. Während Zement einen Absatzanstieg in allen Konzerngebieten bis auf Afrika-Östlicher Mittelmeerraum verzeichnete, profitierte der Zuschlagstoffabsatz von Zuwächsen in allen Konzerngebieten bis auf West- und Südeuropa sowie von der Konsolidierung der Mibau-Gruppe. Beim Transportbeton konnte die positive Absatzentwicklung in Nord- und Osteuropa-Zentralasien, Nordamerika und Afrika-Östlicher Mittelmeerraum den Rückgang in West- und Südeuropa sowie Asien-Pazifik nicht ganz ausgleichen.

Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte stieg der Umsatz im Berichtsjahr auf Pro-forma-Basis um rund 2 %. Das zusätzlich um Effekte aus der Kaufpreisallokation und dem Verkauf von CO₂-Emissionsrechten im Vorjahr bereinigte Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs verbesserte sich vor Abschreibungen um 6 % und nach Abschreibungen um 10 %, im Einklang mit der im März 2017 abgegebenen Prognose. Zu dieser positiven Ergebnisentwicklung haben neben dem Umsatzwachstum vor allem das effektive Management der Energiekosten und das deutliche Übertreffen der Synergieziele im Zusammenhang mit der Italcementi-Akquisition beigetragen.

Im Folgenden gehen wir auf die Entwicklung in den einzelnen Konzerngebieten ein. Die Betrachtung der Jahreswerte erfolgt dabei auf Pro-forma-Basis. Da Italcementi bereits im Vorjahresquartal konsolidiert wurde, wird für das vierte Quartal keine Pro-forma-Betrachtung benötigt.

Nordamerika

Finanzkennzahlen

Januar-Dezember (pro-forma)Oktober-Dezember
Mio €20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)
Absatz
Zement (Mio t)16,216,41,6%2,5%4,04,12,3%3,5%
Zuschlagstoffe (Mio t)119,4120,81,2%-0,3%28,330,26,4%3,6%
Transportbeton (Mio cbm)6,76,81,1%-1,9%1,51,710,1%3,9%
Asphalt (Mio t)4,04,01,1%-3,8%0,91,019,9%13,4%
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse4.2354.3452,6%3.0%1.0431.040-0,3%5,7%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen9721.16019,4%18,9%25035843,3%44,5%
in % der Umsatzerlöse23,0%26,7%24,0%34,4%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs67086328,8%28,6%16528472,7%59,9%
in % der Umsatzerlöse15,8%19,9%15,8%27,3%
 

1) Angepasst infolge des Abschlusses der Kaufpreisallokation, 2) Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte sowie Effekte aus der Kaufpreisallokation

In Nordamerika setzte sich das Wachstum der Baustoffnachfrage insbesondere aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung und sinkender Arbeitslosenzahlen fort. Wesentliche Treiber waren 2017 der Wirtschaftsbau und der Wohnungsbau. Mit dem Erwerb von Italcementis nordamerikanischer Tochtergesellschaft Essroc im Juli 2016 haben wir unsere Marktpräsenz im Nordosten und dem Mittleren Westen der USA sowie im Osten Kanadas erheblich erweitert. Zusätzlich haben wir mit dem Erwerb des Baustoffgeschäfts von Cemex im Nordwesten der USA und der Übernahme der betrieblichen Vermögenswerte der Saunders Companies im Nordosten der USA unsere vertikale Integration gestärkt.  

2017 legten die Baustofflieferungen insbesondere im Westen der USA und in Kanada kräftig zu. Der Absatz in den Regionen West und Kanada litt im ersten Quartal noch unter schlechtem Wetter, entwickelte sich aber auf das Jahr gesehen sehr positiv. In Kanada profitierte der Absatz sowohl von den wieder zunehmenden Ölförderprojekten in den Prärieprovinzen als auch von der anhaltend starken Nachfrage in den Regionen Vancouver und Seattle. Der Absatz von Zement und Transportbeton in den Regionen Süd und Nord war hingegen auch aufgrund schlechter Wetterbedingungen rückläufig. Insgesamt nahm der Baustoffabsatz in allen Geschäftsbereichen leicht zu. Bereinigt um Konsolidierungseffekte nahm der Absatz von Zuschlagstoffen, Transportbeton und Asphalt leicht ab, während Zement leicht zulegen konnte.

Der Umsatz konnte auf vergleichbarer Pro-forma-Basis leicht, das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs hingegen deutlich gesteigert werden, unter anderem aufgrund von Preissteigerungen, konsequentem Kostenmanagement, der Realisierung von Synergien bei Essroc und des Verkaufs eines erschöpften Steinbruchs in den USA im vierten Quartal.

Im vierten Quartal ist der Baustoffabsatz in allen Geschäftsbereichen gestiegen, insbesondere auch aufgrund der starken Entwicklung in den Regionen West und Kanada. Der leichte Umsatzrückgang ist allein auf Währungseffekte zurückzuführen. Auf vergleichbarer Pro-forma-Basis legten der Umsatz moderat und das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs aus den bereits genannten Gründen deutlich zu.

West- und Südeuropa

Finanzkennzahlen

Januar-Dezember (pro-forma)Oktober-Dezember
Mio €20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)
Absatz
Zement (Mio t)28,628,91,0%1,0%7,17,10,8%0,8%
Zuschlagstoffe (Mio t)79,778,5-1,4%-1,4%19,518,9-3,1%-3,1%
Transportbeton (Mio cbm)18,117,3-4,3%-4,3%4,64,3-6,0%-6,0%
Asphalt (Mio t)3,03,37,3%7,3%0,80,8-0,7%-0,7%
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse4.7684.701-1,4%0,4%1.1381.1460,7%1,1%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen6126130,2%-2,2%9815457,4%12,2%
in % der Umsatzerlöse12,8%13,0%8,6%13,4%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs2922940,9%3,6%768817,2%35,8%
in % der Umsatzerlöse6,1%6,3%0,6%5,9%
 

1) Angepasst infolge des Abschlusses der Kaufpreisallokation, 2) Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte, Effekte aus der Kaufpreisallokation, sowie Erlöse aus dem Verkauf von CO2-Emissionsrechten in Höhe von - 6 Mio € in 2016 (Q2: 11 Mio € und Q4: -17 Mio €)

Während sich die Bautätigkeit in der Eurozone im Jahr 2017 positiv entwickelte, litt Großbritannien unter den Unsicherheiten infolge des Brexit-Votums. In Deutschland konnten die Baustofflieferungen aufgrund der starken Nachfrage insbesondere im Wohnungsbau in allen Geschäftsbereichen zulegen. In Großbritannien führten Verzögerungen bei Infrastrukturprojekten und eine sich abschwächende Bautätigkeit im Wohnungs- und Wirtschaftsbau in London hingegen zu einem Absatzrückgang in allen Geschäftsbereichen. Italien, Spanien und Frankreich zeigen Anzeichen einer Erholung. In Benelux lag der Absatz von Zuschlagstoffen und Transportbeton unter dem Vorjahr, während sich der Zementabsatz stabil entwickelte. Insgesamt konnte der Zementabsatz im Konzerngebiet leicht zulegen, während der Absatz von Zuschlagstoffen und Transportbeton rückläufig war.

Die Abwertung des britischen Pfunds gegenüber dem Euro hat die Umsatz- und Ergebnis-entwicklung im Jahr 2017 beeinträchtigt. Bereinigt um Währungseffekte konnte der Umsatz leicht zulegen. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs verbesserte sich in allen Ländern bis auf Großbritannien, das einen deutlichen Rückgang aufgrund des gesunkenen Absatzes und einer zunehmenden Kosteninflation verzeichnete. Insgesamt lag das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor und nach Abschreibungen für das Konzerngebiet in etwa auf dem Vorjahresniveau.

Auch im vierten Quartal konnte der Zementabsatz aufgrund einer guten Nachfrage in Deutschland und den südeuropäischen Ländern leicht zulegen. Der Absatz von Zuschlagstoffen und Transportbeton lag hingegen wegen der schwachen Entwicklung in Benelux und Großbritannien unter dem Vorjahresquartal. Währungs- und Konsolidierungseffekte spielten im vierten Quartal keine wesentliche Rolle. Der Umsatz konnte aufgrund der Absatzsteigerung bei Zement und infolge erfolgreicher Preiserhöhungen leicht gesteigert werden. Auf vergleichbarer Basis konnte das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor und nach Abschreibungen insbesondere auch aufgrund guten Kostenmanagements und erfolgreich realisierter Synergien deutlich erhöht werden.

Nord- und Osteuropa-Zentralasien
FinanzkennzahlenJanuar-Dezember (pro-forma)Oktober-Dezember
Mio €20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)
Absatz
Zement (Mio t)25,425,92,2%2,2%5,76,27,1%7,1%
Zuschlagstoffe (Mio t)38,052,337,4%3,8%12,713,23,6%3,6%
Transportbeton (Mio cbm)6,36,99,1%5,3%1,61,915,4%10,3%
Asphalt (Mio t)0,00,0N/AN/A0,00,0N/AN/A
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse2.4842.83614,2%5,2%6586986,0%9,0%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen46153917,1%12,0%11513618,1%17,5%
in % der Umsatzerlöse18,6%19,0%17,5%19,5%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs29336524,4%21,4%729431,1%29,4%
in % der Umsatzerlöse11,8%12,9%10,9%13,5%
 

1) Angepasst infolge des Abschlusses der Kaufpreisallokation, 2) Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte, Effekte aus der Kaufpreisallokation, sowie Erlöse aus dem Verkauf von CO2-Emissionsrechten in Höhe von 3 Mio € in 2016 (Q2: 6 Mio € und Q4: -3 Mio €)

Im Konzerngebiet Nord- und Osteuropa-Zentralasien setzte sich die starke Entwicklung der Bauaktivität in den nordeuropäischen Ländern fort. In Norwegen sorgte lebhafte Bautätigkeit bei Infrastrukturprojekten für einen weiteren Anstieg des Zementabsatzes. In Schweden trieb der private Wohnungsbau die Nachfrage an. Auch in Osteuropa entwickelte sich der Absatz erfreulich. Der Zementabsatz in Polen und Rumänien profitierte von der positiven Entwicklung im privaten Wohnungsbau. Bulgarien konnte ebenfalls mehr Zement verkaufen. In Russland und der Ukraine war der Absatz hingegen rückläufig; der Fokus in beiden Ländern lag auf Preiserhöhungen. Bereinigt um Konsolidierungseffekte konnte der Absatz in sämtlichen Geschäftsbereichen moderat gesteigert werden.

Umsatz- und Ergebnisanstieg im Konzerngebiet Nord- und Osteuropa-Zentralasien spiegeln die positive Absatzentwicklung, erfolgreiche Preiserhöhungen und konsequentes Kostenmanagement wider.

Asien-Pazifik
FinanzkennzahlenJanuar-Dezember (pro-forma)Oktober-Dezember
Mio €20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)
Absatz
Zement (Mio t)34,434,70,8%0,8%8,89,46,5%6,5%
Zuschlagstoffe (Mio t)39,841,54,2%4,2%10,510,83,5%3,5%
Transportbeton (Mio cbm)11,410,6-7,0%-7,0%3,02,8-8,3%-8,3%
Asphalt (Mio t)1,81,8-4,2%-4,2%0,50,56,1%6,1%
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse3.1863.155-1,0%-0,4%826794-3,8%2,9%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen757652-13,8%-13,3%207166-20,1%-15,9%
in % der Umsatzerlöse23,7%20,7%25,1%20,8%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs575459-20,2%-18,5%156117-25,5%-19,9%
in % der Umsatzerlöse18,0%14,5%18,9%14,7%
 

1) Angepasst infolge des Abschlusses der Kaufpreisallokation, 2) Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte sowie Effekte aus der Kaufpreisallokation

Das Wirtschaftswachstum im Konzerngebiet Asien-Pazifik hat sich stabilisiert. In Indonesien hat sich die Nachfrage nach Baustoffen dank des Beginns der Infrastrukturprogramme wieder belebt. In Thailand führten hingegen Verzögerungen bei Infrastrukturprojekten und schwache private Bauaktivitäten zu einem rückläufigen Zementabsatz. Die Nachfrage in Indien litt unter den Folgeeffekten der Demonetisierung und der Steuerreform und war leicht rückläufig. Eine starke Bautätigkeit an der Ostküste Australiens führte zu einem insgesamt guten Absatzwachstum bei Zuschlagstoffen.

Auf vergleichbarer Pro-forma-Basis lag der Umsatz in etwa auf dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs war hingegen deutlich rückläufig, insbesondere aufgrund des starken Preisverfalls in Indonesien. Zusätzlich wirkten sich die gestiegenen Energiepreise negativ auf die Ergebnisentwicklung aus.

Im Konzerngebiet Asien-Pazifik verbesserte sich die Nachfrage nach Zement im Laufe des Jahres, insbesondere in Indonesien. Im vierten Quartal lag das Absatzwachstum dementsprechend über dem Jahresdurchschnitt. Auf vergleichbarer Pro-forma-Basis konnte der Umsatz im vierten Quartal gesteigert werden. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs war jedoch weiter rückläufig, insbesondere aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Preisniveaus und der Kosteninflation bei Brennstoffen.

Afrika-östlicher Mittelmeerraum 
FinanzkennzahlenJanuar-Dezember (pro-forma)Oktober-Dezember
Mio €20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)20161)2017Verände- rungauf vgl. Basis2)
Absatz
Zement (Mio t)19,119,0-0,3%-0,6%4,85,06,2%6,2%
Zuschlagstoffe (Mio t)11,012,412,4%12,4%2,83,318,7%18,7%
Transportbeton (Mio cbm)5,05,12,8%2,8%1,21,416,0%16,0%
Asphalt (Mio t)0,50,615,3%15,3%0,10,233,1%33,1%
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse1.8001.586-11,9%5,1%423406-3,9%14,8%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen439367-16,5%-2,7%10689-16,6%20,2%
in % der Umsatzerlöse24,4%23,1%25,1%21,8%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs318273-14,2%-3,0%7565-13,3%28,6%
in % der Umsatzerlöse17,7%17,2%17,7%16,0%
 

1) Angepasst infolge des Abschlusses der Kaufpreisallokation, 2) Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte sowie Effekte aus der Kaufpreisallokation

Die Marktentwicklung in Afrika war uneinheitlich. Die Wirtschaft in den erdölexportierenden Ländern profitierte vom gestiegenen Ölpreis. In den meisten Ländern südlich der Sahara konnte der Zementabsatz zum Teil deutlich gesteigert werden. Dieses Wachstum war jedoch nicht ausreichend, um den Rückgang in Ägypten aufgrund der schwachen Konjunkturlage des Landes zu kompensieren.

Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs wurden zusätzlich durch den gestiegenen Wettbewerbsdruck, Kosteninflation und eine Abschwächung der Wechselkurse, insbesondere des ägyptischen Pfunds, belastet. Auf der Kostenseite konnten in Ägypten deutliche Einsparungen durch die Realisierung von Synergien und die Umstellung des Brennstoffmixes durch die Inbetriebnahme einer Kohlemühle erzielt werden. Diese waren allerdings nicht ausreichend, um den Margendruck in den Ländern südlich der Sahara auszugleichen. Auf vergleichbarer Pro-forma-Basis konnte der Umsatz moderat gesteigert werden, während das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor und nach Abschreibungen leicht abnahm.

Im Laufe des Jahres hat sich die Marktlage im Konzerngebiet verbessert. Das Absatzwachstum im vierten Quartal lag deutlich über dem Jahresdurchschnitt. Vor negativen Wechselkurseffekten konnte der Umsatz deutlich gesteigert werden und das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs legte dank Synergien und konsequentem Kostenmanagements sogar um fast 30 % zu.

Erster Ausblick 2018

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2018 eine weitere Beschleunigung des globalen Wirtschaftswachstums von 3,7 % im Jahr 2017 auf 3,9 % im Jahr 2018. In vielen Ländern hat eine konjunkturelle Belebung eingesetzt, die insgesamt zu einem synchronen Wirtschaftsaufschwung auf der breitesten Basis seit 2010 führt. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind einerseits das sich weiter beschleunigende Wachstum in den USA, angetrieben durch die kürzlich verabschiedete Steuerreform, sowie eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone. Andererseits sollen auch die Wachstumsraten der Schwellenländer trotz einer weiteren konjunkturellen Abkühlung in China wieder steigen. Insbesondere für die Länder in Nordafrika, dem Nahen Osten und Afrika südlich der Sahara wird mit höheren Wachstums-raten gerechnet, unter anderem durch den im letzten Jahr deutlich gestiegenen Ölpreis.

Die Risikosituation hat sich nicht verändert und es bestehen weiterhin sowohl makroökonomische als auch geopolitische Risiken. Bei den makroökonomischen Risiken sind vor allem ein schneller als erwarteter Anstieg der Inflation und des Zinsniveaus sowie die unberechenbaren Folgen der Abkühlung der chinesischen Wirtschaft zu nennen. Zu den geopolitischen Risiken zählen insbesondere die Spannungen und politischen Unsicherheiten in einigen Ländern, insbesondere in Großbritannien.  

In Nordamerika erwartet HeidelbergCement ein stärkeres Wirtschaftswachstum und damit eine weitere Zunahme der Nachfrage nach Baustoffen. In der Eurozone wird mit einer Fort-setzung der wirtschaftlichen Erholung und einem robusten Marktwachstum gerechnet. Die Brexit-Unsicherheiten belasten hingegen weiter die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien. Für Nordeuropa erwarten wir eine Fortsetzung des soliden Wachstums. In Osteuropa rechnen wir mit einer steigenden Nachfrage nach Baustoffen unter anderem aufgrund des EU-Infrastrukturprogramms. Die wirtschaftliche Lage in Russland und Kasachstan hat sich nach dem Anstieg des Ölpreises verbessert. Die Krise im Osten der Ukraine beeinträchtigt weiterhin Absatz und Ergebnis des Landes. Der Wettbewerbsdruck in den Schwellenländern bleibt weiterhin hoch. In Asien rechnet HeidelbergCement mit einem Wirtschaftswachstum auf hohem Niveau. Der Baustoffabsatz wird unterstützt durch Infrastrukturinvestitionen in Indonesien und eine Erholung in Thailand, Malaysia und Indien. Die positive Nachfrageentwicklung in Australien setzt sich fort. In den Märkten Afrikas erwarten wir eine Beschleunigung des Nachfragewachstums bei anhaltendem Wettbewerb.

„In Anbetracht des insgesamt positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft blicken wir zuversichtlich in die Zukunft“, sagt Dr. Bernd Scheifele. „Gleichzeitig sind wir uns der makroökonomischen Risiken, insbesondere des Anstiegs der Energiepreise und der Inflation, bewusst und haben Gegenmaßnahmen auf der Kosten- und der Preisseite eingeleitet. HeidelbergCement ist weiterhin sehr gut aufgestellt, um die strategischen Prioritäten – Wachstum und Wertschaffung für die Aktionäre – über die kommenden Jahre zu verfolgen. Unsere Programme zur Effizienz- und Margensteigerung werden auch 2018 konsequent fortgesetzt. Darüber hinaus werden wir die Digitalisierung entlang unserer Wertschöpfungskette vorantreiben.“

„Wir werden auch 2018 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und von der fortgesetzten Erholung in der Eurozone profitieren“, fährt Dr. Bernd Scheifele fort. „Mit unserer starken Aufstellung bei Rohstoffreserven und Betriebsstätten an attraktiven Standorten, der einzigartigen vertikalen Integration, unserem exzellenten Produktportfolio und unserem industrieweit führenden Margenmanagement sehen wir uns gut für die Chancen und Herausforderungen des Jahres 2018 gerüstet.“

Der vollständige Konzernabschluss von HeidelbergCement inklusive Unternehmensausblick wird am 22. März 2018 veröffentlicht.

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Christoph Beumelburg mit weißem Hemd und blauem Jackett, im Hintergrund ein Fenster und eine Sichtbetonwand

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
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