Illustration einer Vorstadt-Straße mit Reihenhäusern und einem Hochhaus, verschiedene Personen sind unterwegs.

Low Carbon Concrete (LC2)

Wir helfen Kunden, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren

Ob Lebensmittel, Finanzprodukte oder Baustoffe: Kunden suchen nach „grüneren“, umweltfreundlicheren Produkten. Nachhaltige Lösungen sind notwendiger denn je, um wirtschaftlichen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Für Heidelberg Materials ist die Produktnachhaltigkeit ein integraler Bestandteil unseres strategischen Ziels: CO₂-neutraler Beton bis spätestens 2050.

Die Technologie des CO₂-armen Betons (low carbon concrete; LC2) ist eine Möglichkeit, die Kohlenstoffdioxid-Emissionen zu reduzieren. Die Leistungsfähigkeit von Festbeton wird stark von der Menge des enthaltenen Wassers im Verhältnis zur Menge des Zements und der Zementzusatzstoffe beeinflusst. Durch die Entwicklung von Möglichkeiten, die Wassermenge zu reduzieren, welche zur Herstellung eines gut verarbeitbaren Betons benötigt wird, kann auch die Menge an Zement und Zementzusatzstoffen im Beton reduziert werden. Festigkeit und Haltbarkeit werden dabei nicht beeinträchtigt.

Heidelberg Materials hat ein Konzept für kosteneffiziente, „grünere“ Betonlösungen entwickelt, die für ausgewählte Anwendungen eine gleichwertige Leistungsfähigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Mischungen bieten. Um die Qualität solcher innovativer Betonmischungen sicherzustellen, werden die Rohstoffe sorgfältig ausgesucht und zur Mischungsberechnung auf ein eigens entwickeltes Advanced Mix Design Tool zurückgegriffen. Neben Wasser und Zement wird dabei auch die Porosität zwischen den Feststoffpartikeln reduziert. Das Ergebnis ist ein ökologisch und ökonomisch optimiertes, effizientes Produkt welches sowohl die gewünschten Frischbetoneigenschaften als auch die erforderlichen Festigkeiten zuverlässig erreicht. Überdies weisen diese Betone eine gleiche oder sogar bessere Volumenstabilität und Dauerhaftigkeit auf als herkömmlicher Beton.

LC2-Aktivitäten in Schweden

Heidelberg Materials hat in ausgewählten Märkten in Europa, Nordamerika und Australien mehrere Pilotprojekte durchgeführt, um das Potenzial zur Reduzierung des Klinkeranteils im Beton zu untersuchen. In Schweden wurden mehrere Lösungen für großvolumige Betonanwendungen mit bis zu 50 % weniger Klinker als bei Referenzbetonmischungen entwickelt. Nach den positiven Ergebnissen sowohl der Laborversuche als auch der Tests im industriellen Maßstab in Transportbetonwerken wurden die neu entwickelten LC2-Lösungen an ausgewählte Kunden ausgeliefert. Dabei konnten erste Praxiserfahrungen mit diesen Betonsorten gesammelt und wertvolles Kundenfeedback eingeholt werden.

Markteinführung von BIO-Beton

Nach diesen Pilotversuchen bietet die schwedische Heidelberg Materials-Tochter Heidelberg Materials Betong Sverige seit Ende 2019 LC2-Beton an – unter dem Markennamen „BIO-Beton“.

Es werden drei Sorten mit unterschiedlichen Klinkeranteilen angeboten: BIO 1, 2 und 3. Sie erzeugen einen 10 %, 25 % bzw. 40 % geringeren CO₂-Fußabdruck, im Vergleich zu den Referenzwerten des schwedischen Betonverbandes.

Mehr Informationen zu den verfügbaren BIO-Betonprodukten

Projekt Helsingborg

Bislang hat Betongindustri rund 8.000 m³ BIO-Beton an seine Kunden geliefert, primär für den Wohnungsbau, aber auch für einige Spezial- und High-End-Anwendungen. So lieferte das Unternehmen beispielsweise BIO-Beton für das Helsingborg-Projekt. Dieses Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit Schwedens größtem Bauunternehmen NCC AB realisiert, um kostengünstige Wohneinheiten in der Nähe von Helsingborg (Gebiet Högasten-Helsingborgsheim) zu bauen.

Dabei erfüllte der von Betongindustri angebotene Transportbeton neben den technologischen Anforderungen auch die strengen Kriterien der lokalen Behörden hinsichtlich Kosteneffizienz und Klimabelastung. Insgesamt wurden ca. 2.000–3.000 m³ an hauptsächlich BIO3-Beton geliefert und für den Bau von smarten Mietwohnungen mit einem geringen CO₂-Fußabdruck verwendet. Das nächste Projekt mit dem gleichen Konzept wird in derselben Gegend nach den Sommerferien 2021 beginnen.

Betongindustri übernimmt technologische Spitzenstellung

Betongindustri beginnt nun, CO₂-ärmere Lösungen auch für alltägliche Anwendungen einzusetzen. Konstrukteure, Ingenieure, Bauunternehmer und Bauprofis auf der Baustelle lernen die Vorteile und besonderen Anforderungen von BIO-Beton kennen. Betongindustri übernimmt hierbei die Führung, nicht nur als Materiallieferant, sondern auch als Knowhow-Träger und Berater, um die ehrgeizigen Treibhausgasemissionsziele der schwedischen Betonindustrie zu erreichen.

LC2 nächste Schritte

Weitere Projekte wurden in Dänemark, Deutschland, Polen und Spanien gestartet. Ähnlich wie beim Pilotprojekt in Schweden wird LC2 in enger Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Heidelberg Materials-Länderorganisationen, lokalen technischen Teams und Experten aus den verschiedenen Konzernfunktionen hinsichtlich Leistung, Kosten und Umweltauswirkungen optimiert. LC2 spielt eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von CO₂-Emissionen durch Betontechnologie und liefert einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der ambitionierten Klimaziele von Heidelberg Materials. Die Zukunft hat begonnen!

Nikola Mikanovic

Nikola Mikanovic

Principal Scientist Global Research and Development

Nikola Mikanovic war in den letzten 20 Jahren in verschiedenen Forschungs-und-Entwicklungs-bezogenen Rollen und Funktionen für die Beton- und Portlandzementindustrie tätig, zuletzt als Principal Scientist bei Heidelberg Materials Global RnD. Zuvor leitete er FuE-Aktivitäten in den Bereichen Beton, Zuschlagstoffe und chemische Zusatzmittel sowie die Mitarbeit in interdisziplinären und funktionsübergreifenden Projektteams. Seit 2013 arbeitet Nikola an der Entwicklung von kohlenstoffarmen Betonkonzepten und hat dazu beigetragen, Betonlösungen mit reduziertem Zement- und Klinkergehalt in mehreren Märkten von Heidelberg Materials einzuführen.

Illustration einer Vorstadt-Straße mit Reihenhäusern und einem Hochhaus, verschiedene Personen sind unterwegs.

Stadthaus Odengatan.

Nachhaltiger Beton.

Baugrube, in der Betonwände und Stahlmatten stehen, darüber schwebt ein Behälter an einem Kran.

Wohnungsbau mit BIO-Beton (Projekt in Högasten).

Eingerüstetes mehrstöckiges Gebäude vor blauem Himmel mit ein paar Wolken.

Wohnungsbau mit BIO-Beton (Projekt in Högasten).