Eine moderne Kunstgalerie mit einer runden Decke mit einem großen Gemälde. Eine Treppe führt hinauf zu einer Galerieebene mit Vitrinen.

Bourse de Commerce (Frankreich)

Von der Börse zum Kunstmuseum

Die Bourse de Commerce im Herzen von Paris ist eines der berühmtesten historischen Bauwerke der Stadt. 2016 hat der französische Geschäftsmann und renommierte Kunstsammler François Pinault zusammen mit der Stadt Paris verkündet, aus ihr ein zeitgenössisches Museum für die Pinault-Sammlung zu machen. Der Umbau wurde auch mit Baustoffen von Heidelberg Materials französischen Tochterunternehmen durchgeführte.

Das Gebäude ist geprägt durch den architektonischen und technischen Fortschritt von vier Jahrhunderten: Nach seiner Errichtung im 16. Jahrhundert um die erste freistehende Säule von Paris wurde das kreisförmige Gebäude im 18. Jahrhundert zu einem Mais- und Getreidespeicher. Im frühen 19. Jahrhundert bekam es die erste schmiedeeiserne Kuppel ihrer Größe und diente ab dem Ende des 19. Jahrhunderts als Börse – als Bourse de Commerce.

Ein Rundbau mit einer Glaskuppel aus dem 19. Jahrhundert

2016 hat der französische Geschäftsmann und renommierte Kunstsammler François Pinault zusammen mit der Stadt Paris verkündet, die Bourse de Commerce in ein zeitgenössisches Museum für die Pinault-Sammlung umzubauen.

Von Börse zu Museum

Bevor die Ausstellung entworfen werden konnte, musste das Gebäude renoviert und an seine neue Funktion angepasst werden. François Pinault wählte für den Umbau des historischen Gebäudes den renommierten japanischen Architekten Tadao Andō. Dieser entschied sich, die traditionelle Form des Gebäudes beizubehalten und eine Innengalerie im Gebäude zu schaffen, um dessen historischen Kern zu erhalten.

Der Architekt entwarf einen Zylinder aus Beton für die Mitte des Raumes, der nach oben offen ist und so für natürliches Licht sorgt. Die kreisrunde Form des Gebäudes, die Kuppel im Inneren und die sorgfältig kontrollierten Lichtverhältnisse machen aus dem Ort eine einzigartige Stätte der Kunst. Mit dem Design wollte Tadao Andō einen Dialog zwischen dem historischen Steingebäude und der modernen Struktur aus Sichtbeton schaffen. Diese Verbindung wird durch die Betontreppe verstärkt, die sich außen um den Zylinder windet und alle vier Ebenen der Ausstellung verbindet, wodurch sie dem Besucher einen immer neuen Blick auf das historische Gebäude eröffnet.

Das Innere des Zylinders, Freskomalerei ziert die höhere Ebene

Der Baukonzern Bouygues wurde als Projektpartner gewählt. Heidelberg Materials' Tochterunternehmen Ciments Calcia belieferte Unibéton mit dem Zement für den Transportbeton, aus dem der Zylinder hergestellt wurde. Mitte 2017 starteten die Arbeiten im Gebäude.

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Unibéton und Ciments Calcia war entscheidend beim Gießen des Betons: Das Gießen dauerte einige Zeit und erfolgte unter schwierigen Temperaturbedingungen – eine glatte, homogene und farblich einheitliche Oberfläche ohne Spuren des Herstellungsprozesses war das Ziel und eine große Herausforderung.

Da sich die Baustelle im Herzen von Paris befand, lag ein Hauptaugenmerk darauf, den Anliegern durch den Verkehr so wenig Unannehmlichkeiten wie möglich zu bereiten. Dafür wurden die Arbeitszeit, der Lärm, die Staubemissionen und die Häufigkeit der Abfallbeseitigung so weit wie möglich reduziert. Das Ziel war es, den hohen Umweltstandards des Projektes gerecht zu werden.

Objektdaten

  • Tadao Andō

    Architekt

  • Bouygues

    Bauunternehmen

  • Sichtbeton

    Material

  • 2020

    Fertigstellung

Ein Rundbau mit einer Glaskuppel aus dem 19. Jahrhundert

Bourse de Commerce Außenansicht.

Eine moderne Kunstgalerie mit einer runden Decke mit einem großen Gemälde. Eine Treppe führt hinauf zu einer Galerieebene mit Vitrinen.

Bourse de Commerce Innenraum mit Treppe.

Das Innere des Zylinders, Freskomalerei ziert die höhere Ebene

Bourse de Commerce Innenseite des Zylinders.

Bourse de Commerce Innenseite des Zylinders mit Rundfenster.