HeidelbergCement schließt Geschäftsjahr 2018 erfolgreich ab
Konzernabschluss 2018
- Umsatz steigt um 5 % auf 18,1 Mrd €
- Jahresüberschuss verbessert auf 1.286 Mio € (+22 %)
- Ergebnis je Aktie um 25 % auf 5,76 € erhöht
- HeidelbergCement verdient deutliche Prämie auf Kapitalkosten
- Dividendenvorschlag: 9. Anstieg in Folge auf Rekordwert 2,10 € (+11 %)
Ausblick 2019
- Positive makroökonomische Entwicklung setzt sich trotz leichter Abschwächung des Wirtschaftswachstums fort
- Absatzwachstum für Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton erwartet
- Moderate Steigerung von Umsatz, Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs und Jahresüberschuss1)
- Fokus auf Aktionsplan: Beschleunigte Portfolio-Optimierung, Effizienzprogramm und Vertriebsinitiative sowie Steigerung des Cashflows
1) Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten; Jahresüberschuss vor Einmaleffekten
2018: Neue Höchstwerte in anspruchsvollem Umfeld erreicht
HeidelbergCement hat das Geschäftsjahr 2018 trotz eines herausfordernden Umfelds erfolgreich abgeschlossen. Absatz und Umsatz erreichten dank guter Nachfrage und Preiserhöhungen neue Rekordwerte und der Jahresüberschuss konnte wie geplant deutlich gesteigert werden.
„HeidelbergCement hat 2018 in einem operativ herausfordernden Umfeld die meisten Ziele erfüllt“, sagt Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement. „In seiner 145-jährigen Geschichte hat unser Unternehmen nie mehr Zement, Beton, Sand und Kies verkauft als 2018. Auch der Umsatz hat mit über 18 Mrd € einen neuen Rekordwert erreicht. Den Rückgang des Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs konnten wir durch höhere Erträge aus der Portfolio-Optimierung sowie geringere Restrukturierungs- und Finanzierungskosten mehr als ausgleichen. Unter dem Strich haben wir das Ergebnis je Aktie um 25 % überproportional gesteigert. Wir schlagen daher eine deutliche Dividendenerhöhung auf 2,10 € vor.“
Ergebnis deutlich gesteigert – Prämie auf Kapitalkosten verdient
Der Absatz von Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton hat aufgrund der insgesamt soliden Nachfrage neue Rekordwerte erreicht. HeidelbergCement profitierte bei Zement und Zuschlagstoffen von der soliden Nachfrage in Nordamerika, Europa und Australien sowie der positiven Entwicklung in einigen Schwellenländern wie Indonesien, Ghana oder Tansania.
Der Umsatz nahm um 5 % auf 18,1 (i.V.: 17,3) Mrd € zu. Negative Währungseffekte in Höhe von 592 Mio € wirkten sich dabei umsatzmindernd aus. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte stieg der Umsatz sogar um 8 %.
Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs sank hingegen auf vergleichbarer Basis leicht um 2 % und steht damit im Einklang mit der im Oktober 2018 aktualisierten Prognose. Schlechte Wetterbedingungen, insbesondere in den Kernmärkten in Nordamerika, ein stärker als erwarteter Anstieg der Energie- und Stromkosten und geringer als geplante Erträge aus dem Verkauf erschöpfter Steinbrüche konnten durch Preis- und Absatzsteigerungen sowie Effizienzverbesserungen nicht ganz ausgeglichen werden.
Das zusätzliche ordentliche Ergebnis nahm deutlich um 241 Mio € auf 108 (i.V.: -133) Mio € zu. Darin spiegeln sich vor allem gestiegene Erträge aus der Optimierung des Portfolios und geringere Restrukturierungskosten nach der erfolgreichen Integration von Italcementi wider.
Das Finanzergebnis verbesserte sich deutlich um 52 Mio € auf -367 (i.V.: -418) Mio €, wozu insbesondere gesunkene Zinsaufwendungen dank der günstigeren Refinanzierung von Fälligkeiten beigetragen haben.
Die Ertragsteuern gingen auf 464 (i.V.: 579) Mio € zurück. Ursache dafür war ein Sondereffekt im Vorjahr aus der Neubewertung der latenten Steuerposition infolge der US-Steuerreform.
Insgesamt ergibt sich daraus ein deutlicher Anstieg des Jahresüberschusses auf 1.286 (i.V.: 1.058) Mio €. Der Anteil der Gruppe stieg auf 1.143 (i.V. 918) Mio €. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich um 25 % auf 5,76 €. HeidelbergCement hat auch 2018 eine deutliche Prämie auf seine Kapitalkosten verdient. Die Gesamtkapitalrendite (ROIC) sank zwar leicht von 7,2 % in 2017 auf 6,9 %, lag damit aber immer noch deutlich über den gewichteten Kapitalkosten (WACC) in Höhe von 6,3 %.
Portfolio optimiert und Nettoverschuldung weiter reduziert
Der Cashflow hat sich 2018 ebenfalls gut entwickelt. HeidelbergCement generierte genügend Zahlungsmittel, um eine volle Dividende zu zahlen, die Nettoverschuldung um 328 Mio € zu senken und die Marktpositionen durch erhebliche Wachstumsinvestitionen zu stärken. Mit dem Kauf von Cementir Italia hat Italcementi seine Marktführerschaft in Italien gefestigt und die Grundlage für weitere Synergien gelegt. In Australien hat HeidelbergCement seine Marktposition in den Ballungsräumen Melbourne und Brisbane durch die Übernahme der Alex Fraser Group, einem führenden Produzenten von recycelten Baustoffen und Asphalt, gestärkt. Gleichzeitig wurden nahezu 600 Mio € durch Desinvestitionen von Aktivitäten erzielt, die nicht zum Kerngeschäft gehören oder nicht den Renditeanforderungen genügen. Insgesamt wurden die Nettofinanzschulden von knapp 8,7 Mrd € auf unter 8,4 Mrd € Ende 2018 gesenkt. Der Verschuldungsgrad (Gearing) reduzierte sich zum Jahresende auf 49,7 % (i.V.: 54,4 %). Der dynamische Verschuldungsrad stieg leicht auf 2,7x (i.V.: 2,6x) aufgrund des gesunkenen Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen.
Dividendenvorschlag: Neunte Erhöhung in Folge auf Rekordwert von 2,10 € je Aktie
Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 9. Mai 2019 eine deutliche Erhöhung der Dividende um 11 % auf 2,10 € je Aktie (i.V.: 1,90 €) vorschlagen. Dieser Dividendenvorschlag steht in Einklang mit der angekündigten progressiven Dividendenpolitik und spiegelt die strategische Priorität der Wertschaffung für Aktionäre und den Fokus auf ein solides Investment Grade Rating wider. Es handelt sich um die neunte Dividendenerhöhung in Folge und die vorgeschlagene Dividende stellt einen neuen Höchstwert in der Geschichte von HeidelbergCement dar.
Nachhaltigkeit und Innovation
Nachhaltiges Wirtschaften ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie von HeidelbergCement. 2018 lag der Fokus auf den Themen der Sustainability Commitments 2030. Konzernweit konnte die Unfallhäufigkeitsrate um 12 % gesenkt werden. HeidelbergCement arbeitet weiter daran, Risiken für Mitarbeiter, Auftragnehmer und Dritte zu minimieren und das Ziel „Null Unfälle“ zu erreichen.
2018 fand der vierte Internationale Forschungs- und Bildungswettbewerb Quarry Life Award statt. Damit unterstützt HeidelbergCement innovative Ansätze zur Erforschung und Förderung der Biodiversität in Steinbrüchen und Kiesgruben. Mehr als 300 Projektvorschläge aus 25 Ländern wurden eingereicht.
Im Bereich Klimaschutz hat HeidelbergCement den Anteil alternativer Brennstoffe weiter gesteigert und die spezifischen Netto-CO₂-Emissionen gesenkt. Über die Modernisierung seiner Standorte hinaus treibt das Unternehmen die Entwicklung von Technologien zur Abscheidung und Wiederverwertung von CO₂-Emissionen (CCS/CCU) voran und nimmt dabei eine führende Stellung in der Industrie ein. Innovationen auf Produkt- und Technologieebene spielen dabei eine wichtige Rolle. Das CDP (Carbon Disclosure Project) hat HeidelbergCement 2018 aufgrund seiner Transparenz und Vorreiterrolle als bestes Unternehmen im Sektor ausgezeichnet. Die Vision von HeidelbergCement ist es, bis 2050 einen CO₂-neutralen Beton anzubieten.
Ausblick 2019
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2019 eine Fortsetzung des globalen Wirtschaftswachstums auf breiter Front. Die Wachstumsrate soll sich dabei leicht von 3,7 % im Jahr 2018 auf 3,5 % im Jahr 2019 abschwächen, infolge der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China sowie einer zuletzt geringeren Dynamik in Europa. Zu den Risiken, die das Wachstum weiter belasten könnten, gehören neben einer weiteren Eskalation der Handelsstreitigkeiten auch die hohe öffentliche und private Verschuldung, ein ungeregelter Brexit und eine stärker als erwartete konjunkturelle Abkühlung in China.
In Anbetracht der insgesamt positiven Wirtschaftsentwicklung erwartet HeidelbergCement für 2019 steigende Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton. Preiserhöhungen sollen mit hoher Priorität vorangetrieben werden, um die 2018 verlorenen Margen wieder aufzuholen. Außerdem wird das Unternehmen seine globalen Programme zur Kosten- und Prozessoptimierung sowie Margensteigerung konsequent fortsetzen und sich auf die Umsetzung des im November 2018 angekündigten Aktionsplans konzentrieren. Darüber hinaus sollen eine günstigere Entwicklung der Energiekosten im Vergleich zum Vorjahr, die positive Trendwende in Indonesien sowie eine solide Entwicklung in Europa und Nordamerika, unter anderem aufgrund neuer staatlicher Infrastrukturprogramme, zur weiteren Ergebnisverbesserung beitragen.
Auf Basis dieser Annahmen hat sich der Vorstand für das Jahr 2019 das Ziel gesetzt, Umsatz, Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten sowie den Jahresüberschuss vor Einmaleffekten moderat zu steigern.
„In Anbetracht des insgesamt positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft blicken wir zuversichtlich in die Zukunft“, sagt Dr. Bernd Scheifele. „Wir werden uns 2019 auf unseren Aktionsplan konzentrieren, um die Portfolio-Optimierung zu beschleunigen und den Cashflow sowie die Margen zu steigern. Darüber hinaus werden wir die Digitalisierung entlang unserer Wertschöpfungskette vorantreiben, um unsere operative Exzellenz weiter zu verbessern. Mit unserer starken Aufstellung bei Rohstoffreserven und Betriebsstätten an attraktiven Standorten, der einzigartigen vertikalen Integration, dem exzellenten Produktportfolio und unserem industrieweit führenden Margenmanagement sehen wir uns gut gerüstet für die Chancen und Herausforderungen des Jahres 2019.“
HeidelbergCement im Überblick
Finanzkennzahlen |
Januar-Dezember | Oktober-Dezember | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mio € | 2017 | 2018 | Ver-ände- rung | auf vgl. Basis1) | 2017 | 2018 | Ver-ände- rung | auf vgl. Basis1) |
Absatz | ||||||||
Zement (Mio t) | 125,7 | 129,9 | 3% | 4% | 32,2 | 32,9 | 2% | 4% |
Zuschlagstoffe (Mio t) | 305,3 | 309,4 | 1% | 1% | 76,3 | 76,5 | 0% | -1% |
Transportbeton (Mio cbm) | 47,2 | 49,0 | 4% | 4% | 12,2 | 13,2 | 8% | 6% |
Asphalt (Mio t) | 9,6 | 10,3 | 7% | 0% | 2,5 | 2,5 | -2% | -9% |
Gewinn- und Verlustrechnung | ||||||||
Umsatzerlöse | 17.266 | 18.075 | 5% | 8% | 4.262 | 4.700 | 10% | 10% |
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen | 3.297 | 3.074 | -7% | -2% | 892 | 847 | -5% | -4% |
in % der Umsatzerlöse | 19,1% | 17,0% | 20,9% | 18,0% | ||||
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs | 2.188 | 1.984 | -9% | -4% | 610 | 573 | -6% | -4% |
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen | 1.688 | 1.764 | 5% | 397 | 478 | 20% | ||
Jahresüberschuss | 1.058 | 1.286 | 22% | 178 | 270 | 52% | ||
Anteil der Gruppe | 918 | 1.143 | 25% | 149 | 228 | 53% | ||
Ergebnis je Aktie in € (IAS 33)2) | 4,62 | 5,76 | 25% | 0,75 | 1,15 | 53% | ||
Dividende in €3) | 1,90 | 2,10 | 11% | |||||
Kapitalflussrechnung und Bilanz | ||||||||
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit | 2.038 | 1.968 | -70 | 1.333 | 1.475 | 142 | ||
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit | -837 | -1.134 | -297 | -225 | -287 | -62 | ||
Nettofinanzschulden | 8.695 | 8.367 | -328 | |||||
Gearing | 54,4% | 49,7% |
1) Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte
2) Den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen
3) Vorschlag an die Hauptversammlung am 9. Mai 2019
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