Zementhersteller gründen Oxyfuel-Forschungsunternehmen
Am 6. Dezember 2019 haben die vier europäischen Zementhersteller Buzzi Unicem - Dyckerhoff, HeidelbergCement AG, SCHWENK Zement KG und Vicat eine gemeinsame Forschungsgesellschaft mit dem Namen „CI4C“ – Cement Innovation for Climate – gegründet, deren finale Genehmigung aktuell noch von den Kartellbehörden geprüft wird. Ziel dieses Unternehmens ist die Realisierung eines Forschungsprojekts mit dem Titel „catch4climate“, das die praktische Anwendbarkeit der Oxyfuel Carbon Capture-Technologie im Zementherstellungsprozess untersuchen wird.
Das Oxyfuel-Verfahren (aus Oxy für Oxygen = Sauerstoff und fuel = Brennstoff) ist ein Klinkerbrennverfahren, bei dem anstelle von Luft reiner Sauerstoff in den Ofen eingebracht wird, um die Wärmeerzeugung durch Verbrennung von Primär- und Sekundärbrennstoffen zu gewährleisten. Auf diese Weise wird im Ofen nur noch CO2 erzeugt, was wiederum das CO2-Abscheidungsspotenzial erheblich verbessert. Ziel ist es, 100 Prozent der CO2-Emissionen eines Zementwerks kosteneffizient abzuscheiden. Das catch4climate Projekt soll die Voraussetzungen für einen großflächigen Einsatz von CO2-Capture-Technologien in den Zementwerken schaffen, um so beispielsweise eine spätere Verwendung des CO2 als Rohstoff in anderen industriellen Prozessen zu ermöglichen (CCU, CCS). Die europäische Zementindustrie könnte durch die Nutzung dieser Technologie zu einer erheblichen Minderung der prozessbedingten CO2 Emissionen beitragen und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Die vier Partnerunternehmen der Forschungsgesellschaft CI4C werden jetzt im Rahmen des catch4climate Projekts auf dem Gelände des Zementwerks in Mergelstetten in Süddeutschland eine eigene Oxyfuel-Testanlage im halbindustriellen Maßstab bauen und betreiben. Der Start des Forschungsprojekts erfolgt nach der Erteilung aller notwendigen betriebs- und emissionsrechtlichen Genehmigungen - voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres.
Über HeidelbergCement
HeidelbergCement ist einer der weltweit größten integrierten Hersteller von Baustoffen mit führenden Marktpositionen bei Zuschlagstoffen, Zement und Transportbeton. Der Konzern beschäftigt 57.000 Mitarbeiter an über 3.000 Standorten in rund 60 Ländern.
HeidelbergCement will seine spezifischen Netto-CO₂-Emissionen pro Tonne Zement bis 2030 um 30 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Diese Zielsetzung wurde von der Science Based Target initiative (SBTi) verifiziert und steht im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. Damit ist HeidelbergCement das erste Zementunternehmen weltweit mit wissenschaftlich geprüften CO2-Reduktionszielen. Bis spätestens 2050 will HeidelbergCement seine Vision eines CO2-neutralen Betons verwirklichen.