HeidelbergCement veröffentlicht Konzernabschluss 2012

HeidelbergCement steigert Umsatz und operatives Ergebnis 2012 – Nettoverschuldung spürbar gesenkt

Konzernabschluss 2012

  • Konzernumsatz um 9 % auf 14,0 Mrd € erhöht 
  • Operatives Ergebnis vor Abschreibungen um 7 % auf 2,48 Mrd € gesteigert
  • Freier Cashflow deutlich erhöht
  • Jahresüberschuss um 2 % auf 545 Mio € verbessert trotz erheblicher Einmalbelastungen 
  • Dividendenvorschlag 0,47 € je Aktie (+ 34 %) 
  • Nettofinanzschulden auf 7,0 Mrd € gesenkt – Nettofinanzschulden zu operativem Cashflow auf 2,8x reduziert

Ausblick

  • Asien, Afrika, Nordamerika, Russland: Fortsetzung der positiven Entwicklung 
  • Europa: schwach mit Ausnahme von Deutschland und Skandinavien
  • Fokus auf Margenverbesserung durch Preisinitiativen „PERFORM“ bei Zement und „CLIMB Commercial“ bei Zuschlagstoffen
  • „FOX 2013“: Dreijahresziel auf 1.010 Mio € erhöht (ursprünglich 600 Mio €)
  • Schuldenabbau hat weiterhin hohe Priorität
  • Ausbau der Zementkapazitäten in Wachstumsmärkten wird fortgesetzt
  • HeidelbergCement gut positioniert, um vom Wirtschaftswachstum überproportional zu profitieren

Ein weiterer konsequenter Schritt hin zur Erreichung der strategischen Ziele

HeidelbergCement hat das Geschäftsjahr 2012 trotz einer schwächer als erwarteten Entwicklung in Europa erfolgreich abgeschlossen. Ausschlaggebend dafür waren in erster Linie die geografische Aufstellung des Unternehmens in Märkten mit hohen Wachstumsraten für Zement, wie Nordamerika, Asien und Afrika, erfolgreich durchgeführte Preiserhöhungen sowie das Übertreffen der Sparziele des Programms „FOX 2013“.

„Im Jahr 2012 haben wir einen weiteren konsequenten Schritt getan, um unsere strategischen Ziele zu erreichen“, sagt Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement. „Wir konnten das operative Ergebnis weiter steigern, den negativen Margentrend umkehren und haben insbesondere unsere Nettoverschuldung spürbar abgebaut. Wesentlich dazu beigetragen hat eine deutliche Steigerung des freien Cashflows. Einmal mehr hat das HeidelbergCement-Team Kosteneffizienz, Schnelligkeit und Umsetzungsstärke unter Beweis gestellt.“

Umsatz und operatives Ergebnis gesteigert – Dividendenvorschlag um 34 % erhöht

Der Zementabsatz hat im Jahresvergleich leicht um 1,4 % zugelegt, da die positive Absatzentwicklung in den Konzerngebieten Nordamerika, Asien-Pazifik und Afrika-Mittelmeerraum die Nachfrageschwäche in Europa mehr als ausgleichen konnte. Der Verkauf von Zuschlagstoffen und Asphalt war aufgrund nachlassender Infrastrukturinvestitionen in den USA, Großbritannien und einigen Ländern Osteuropas rückläufig. Der Umsatz konnte trotz der uneinheitlichen Absatzentwicklung um 9 % auf 14.020 (i.V. 12.902) Mio € gesteigert werden. Dazu beigetragen haben insbesondere erfolgreich umgesetzte Preiserhöhungen sowie Wechselkurseffekte aus der Abschwächung des Euro.

Das operative Ergebnis vor Abschreibungen nahm um 7 % auf 2.477 (i.V.: 2.321) Mio € zu; das operative Ergebnis stieg um 9 % auf 1.613 (i.V.: 1.474) Mio €. Zu der positiven Ergebnisentwicklung hat neben den Preiserhöhungen und Wechselkurseffekten auch die erfolgreiche Umsetzung des Sparprogramms „FOX 2013“ beigetragen. Es hat die Erwartungen deutlich übertroffen und im Jahr 2012 zu liquiditätswirksamen Einsparungen von 384 Mio € geführt.

Dank der Preiserhöhungen und Kostensenkungen ist es gelungen, den Rückgang der operativen Marge in der ersten Hälfte des Jahres 2012 zu stoppen und im Verlauf der zweiten Jahreshälfte wieder zu steigern, sodass diese für das Gesamtjahr sogar leicht das Vorjahresniveau übertraf.

Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 58 Mio € hauptsächlich wegen Neubewertungen langfristiger Rückstellungen aufgrund von Zinsänderungen.

Der Jahresüberschuss konnte trotz erheblicher nicht zahlungswirksamer Einmaleffekte um 2 % auf 545 (i.V. 534) Mio € gesteigert werden. Die zahlungsunwirksamen Einmaleffekte enthalten 257 Mio € Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten und sonstigem Anlagevermögen sowie Verluste aus Desinvestitionen in Höhe von 49 Mio €. Dies hat im Wesentlichen zwei Ursachen: Zum einen die zweite Rezession nach der Finanzkrise in Großbritannien und zum anderen die Neupositionierung des Geschäftsbereichs Bauprodukte in Nordamerika in deren Rahmen Verkäufe, die Gründung von Joint-Ventures und Werksschließungen vorgenommen wurden. Dagegen stand ein positives Ergebnis von 89 Mio € aus nicht fortzuführenden Unternehmensbereichen aufgrund einer spürbar geringeren Risikoposition aus den Hanson-Asbestklagen in den USA. Das Ergebnis je Aktie ging aufgrund dieser Einmaleffekte und des abermals gestiegenen Ergebnisanteils der Minderheitsaktionäre (im Wesentlichen Indocement) auf 1,61 (i.V.: 1,86) € zurück.

Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 8. Mai 2013 eine Erhöhung der Dividende um 34% auf 0,47 € je Aktie (i.V.: 0,35 € je Aktie) vorschlagen. Mit diesem Dividendenvorschlag nähert sich HeidelbergCement Schritt für Schritt seinem mittelfristigen Ziel einer Ausschüttungsquote von 30 % bis 35 %. Angesichts der erheblichen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten hält das Unternehmen auch künftig ein vorsichtiges, schrittweises Vorgehen mit Vorrang für die weitere Rückführung der Verschuldung für die bessere Wahl im Sinne des Unternehmens und seiner Aktionäre.

Nettoverschuldung spürbar gesenkt – hohe Liquiditätsreserve

HeidelbergCement hat 2012 seine Finanzierungsstruktur mit der erfolgreichen Platzierung einer 300 Mio € Anleihe und der Verlängerung der syndizierten Kreditlinie über 3 Mrd € bis Ende 2015 weiter verbessert.

Dank erfolgreicher Sparmaßnahmen und eines konsequenten Cash-Managements hat HeidelbergCement seinen freien Cashflow deutlich verbessert und seine Nettoverschuldung um mehr als 700 Mio € auf 7,0 Mrd € weiter gesenkt. Der Verschuldungsgrad (Gearing) verbesserte sich dadurch auf 51,3 % (i.V.: 57,0 %) und das Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis vor Abschreibungen auf 2,8x. Die Liquiditätsreserve belief sich Ende 2012 auf 4,2 Mrd €.

Gezielter Ausbau der Marktstellung in Wachstumsmärkten

HeidelbergCement hat auch 2012 seine Strategie des gezielten Ausbaus der Marktstellung im Geschäftsbereich Zement in Wachstumsmärkten konsequent und diszipliniert fortgesetzt. In Bangladesh haben wir Anfang 2012 eine Zementmühle mit einer Kapazität von rund 0,8 Mio t in Betrieb genommen. Der Ausbau der Zementmahlkapazitäten um 1,4 Mio t im polnischen Zementwerk Górazdze wurde im März 2012 abgeschlossen. In Ghana haben wir im November 2012 eine neue Zementmühle mit einer Kapazität von 1 Mio t eröffnet. Für 2013 planen wir, insgesamt mehr als 5 Mio t neue Kapazitäten in Betrieb zu nehmen. Der Ausbau der Kapazitäten in Zentralindien um 2,9 Mio t wurde bereits im Februar 2013 abgeschlossen. Im Laufe des Jahres sollen neue Mahlkapazitäten in Indonesien (1,9 Mio t) und Liberia (0,5 Mio t) in Betrieb genommen werden. Damit schafft HeidelbergCement Schritt für Schritt neues Potenzial für künftiges Wachstum.

Ausblick 2013

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2013, dass die Wachstumsrate der Weltwirtschaft im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr leicht zulegt. Voraussetzung ist allerdings, dass die Industriestaaten in Nordamerika und Europa ihre Bemühungen zur Lösung der Schuldenkrise und Konsolidierung der Haushalte unvermindert fortsetzen. Es bestehen weiterhin politische Risiken für die Entwicklung der Weltwirtschaft aus der Euro-Schuldenkrise, der hohen Verschuldung der USA sowie kriegerischen Konflikten im Nahen Osten.

In Nordamerika erwartet HeidelbergCement eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung und damit eine weitere Zunahme der Nachfrage nach Baustoffen, insbesondere für den Wohnungsbau und von der Rohstoffindustrie. In Europa und Zentralasien wird mit einer zweigeteilten Entwicklung gerechnet. Während sich die Märkte in Deutschland, Nordeuropa, Russland und Zentralasien weiterhin stabil bis positiv entwickeln sollten, werden in den übrigen Regionen eine schwache Wirtschaftsentwicklung und Baustoffnachfrage prognostiziert. In den Märkten Asiens und Afrikas rechnet das Unternehmen unverändert mit einem anhaltenden Nachfragewachstum.

Auf der Kostenseite erwartet das Unternehmen eine leichte bis moderate Steigerung der Kostenbasis für Energie, Rohstoffe und Personal. Ziel ist es, den Margenverlust infolge der über die letzten Jahre deutlich gestiegenen Energiekosten aufzuholen. Höchste Priorität haben dabei Preiserhöhungen. Das Unternehmen hat zu diesem Zwecke die beiden Preisinitiativen „PERFORM“ für den Zementbereich in den USA und Europa sowie „CLIMB Commercial“ für den Zuschlagstoffbereich gestartet. Nachdem „FOX 2013“ in den Jahren 2011 und 2012 die Erwartungen bereits deutlich übertroffen hat, erhöht HeidelbergCement das Einsparziel für den Zeitraum 2011 bis 2013 von ursprünglich 600 Mio € auf 1.010 Mio €. Davon will das Unternehmen 2013 weitere 240 Mio € im Vergleich zum Basisjahr 2010 realisieren. Zusätzlich hat HeidelbergCement das Programm „LEO“ zur Optimierung der Logistikketten gestartet, mit dem Kostensenkungen von 150 Mio € über die nächsten Jahre erzielt werden sollen.

Auf Basis dieser Annahmen hat sich der Vorstand das Ziel gesetzt, den Umsatz und das operative Ergebnis im Jahr 2013 weiter zu steigern und eine spürbare Verbesserung des Vorsteuerergebnisses zu erreichen.

„Unsere strategischen Schwerpunkte bleiben auch im Jahr 2013 unverändert“, erklärt Dr. Bernd Scheifele. „Die stetige Rückführung der Verschuldung mit dem Ziel, die maßgeblichen Finanzkennzahlen in den Investment-Grade-Bereich zu verbessern, hat weiterhin hohe Priorität. Darüber hinaus werden wir unsere erfolgreiche Strategie des gezielten Ausbaus der Zementkapazitäten in den Schwellenländern fortsetzen. Unsere Anstrengungen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung werden wir mit den Programmen „FOX 2013“ und „LEO“ weiter vorantreiben. Ein neuer Fokus liegt ganz klar auf der Erhöhung der Verkaufspreise. Dazu werden wir die Preisinitiativen „PERFORM“ und „CLIMB Commercial“ mit hoher Priorität umsetzen, um Margenverbesserungen von insgesamt 350 Mio € zu erzielen. Als Weltmarktführer im Bereich Zuschlagstoffe und dank unserer vorteilhaften geografischen Aufstellung in attraktiven Märkten werden wir alles daran setzen, um von dem fortgesetzten Wirtschaftswachstum überproportional zu profitieren.“

HeidelbergCement im Überblick

Mio € 2011 2012 % L-f-L* 
Gewinn- und Verlustrechnung    
    Umsatz  12.902 14.020 9% 4% 
    OIBD 2.321 2.477 7% 3%
    in % vom Umsatz 18,00% 17,70%    
    Operatives Ergebnis 1.474 1.613 9% 6% 
    Jahresüberschuss 534 545 2%  
    Ergebnis je Aktie in € (IAS 33)** 1,86 1,61 -13%  
Kapitalflussrechnung      
    Mittelzufluss aus op. Geschäftstätigkeit 1.332 1.513 14%  
    Zahlungswirksame Investitionen -959 -866 -10%  
Bilanz        
    Nettofinanzverbindlichkeiten*** 7.770 7.047 -723  
    Verschuldungsrad (Gearing) 57,00% 51,30%    

*     Bei Bei unverändertem Konsolidierungskreis und konstanten Wechselkursen
**   Den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen
*** Ohne Put-Optionen von Minderheitsgesellschaftern

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Christoph Beumelburg mit weißem Hemd und blauem Jackett, im Hintergrund ein Fenster und eine Sichtbetonwand

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland

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