Gutes internationales Geschäft führt Heidelberg Materials zu starken Finanzzahlen in den ersten neun Monaten 2023

  • Umsatzerlöse erhöhen sich um 6,0 %1) auf 16.083 Mio € 
  • Starke Ergebnissteigerung2) um 487 Mio € auf 2.269 Mio € 
  • Vorreiterrolle bei Dekarbonisierung ausgebaut – substanzielle Fortschritte bei CCUS-Projekten 
  • 1 Mrd € Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen, eigene Aktien der ersten beiden Tranchen eingezogen
  • Veränderungen im Vorstand ab 2024 angekündigt, Verantwortlichkeiten angepasst
  • Ausblick angehoben: weiterhin moderates Umsatzwachstum1), Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs nun zwischen 2,85 Mrd € bis 3,0 Mrd € (bisher: 2,7 Mrd € bis 2,9 Mrd €) und ROIC klar über 9 % (bisher: rund 9 %) erwartet    

„Wir haben die ersten drei Quartale 2023 trotz rückläufiger Nachfrage nach unseren Baustoffen mit einem starken Ergebnis abgeschlossen“, so Dr. Dominik von Achten, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg Materials. „Auf vergleichbarer Basis haben alle Konzerngebiete hierzu beigetragen. Ich danke dem gesamten Heidelberg Materials-Team für diese hervorragende Leistung in einem nach wie vor sehr herausfordernden Umfeld. Aufgrund dieser anhaltend guten Entwicklung heben wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr 2023 erneut an. 

Unsere Vorreiterrolle bei der Dekarbonisierung der Baustoffbranche konnten wir im dritten Quartal weiter stärken. Mit der Installation des Herzstücks der CCUS-Anlage im norwegischen Brevik und dem Baubeginn einer CCUS-Pilotanlage in Bulgarien haben unsere Aktivitäten weiter Fahrt aufgenommen. Dem Ziel, unseren Kunden in großem Umfang klimafreundliche Produkte anzubieten, sind wir so nochmals deutlich nähergekommen.“

Absatz-, Umsatz- und Ergebnisentwicklung

In den ersten neun Monaten 2023 waren die Absatzmengen aufgrund der weltweiten Konjunkturschwäche in allen Geschäftsbereichen rückläufig. Der teils massive Nachfragerückgang im privaten Wohnungsbau konnte durch eine solide Entwicklung im industriellen Gewerbebau sowie bei Infrastrukturprojekten nicht ausgeglichen werden. Deutliche Mengeneinbußen verzeichnete vor allem das Konzerngebiet West- und Südeuropa aufgrund rückläufiger Bauaktivitäten. Die Konzerngebiete Nord- und Osteuropa-Zentralasien, Nordamerika und Afrika-Östlicher Mittelmeerraum verzeichneten leichte Absatzrückgänge. Die Absatzzahlen im Konzerngebiet Asien-Pazifik entwickelten sich positiv, vor allem im Zement. 

Der Konzernumsatz ist in den ersten neun Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,8 % auf 16.083 (i. V.: 15.802) Mio € gestiegen. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekten betrug der Anstieg 6,0 %. Konsolidierungskreisveränderungen wirkten sich mit 67 Mio € positiv und Wechselkurseffekte mit 693 Mio € negativ auf den Umsatz aus.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen (RCOBD) stieg deutlich um 17,0 % auf 3.179 (i. V.: 2.718) Mio €. Die Zunahme resultiert besonders aus einem strikten Kostenmanagement, der Entwicklung der Absatzpreise und etwas niedrigeren Energiekosten. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekten betrug der Anstieg 22,8 %. Die RCOBD-Marge, das heißt das Verhältnis des Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen zum Umsatz, ist um 257 Basispunkte auf 19,8 (i. V.: 17,2) % gestiegen.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs (RCO) stieg stark um 27,3 % auf 2.269 (i. V.: 1.782) Mio €. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekten betrug der Anstieg 35,3 %. Veränderungen im Konsolidierungskreis belasteten das Ergebnis mit 20 Mio €, Wechselkurseffekte mit 90 Mio €.

Im dritten Quartal 2023 ist der Umsatz um 4,1 % auf 5.611 Mio € gesunken; auf vergleichbarer Basis hingegen nahm er um 1,6 % zu. Das RCOBD stieg deutlich um 16,7 % auf 1.393 Mio € (24,7 % auf vergleichbarer Basis). Die RCOBD-Marge lag bei 24,8 (Q3 2022: 20,4) %. Das RCO wuchs um 23,5 % auf 1.080 Mio € (32,9 % auf vergleichbarer Basis).

Portfolio-Optimierung fortgesetzt

Heidelberg Materials hat in den ersten neun Monaten 2023 sein Portfolio weiter optimiert. Im August 2023 wurde die Veräußerung des Geschäfts in Gambia mit dem Verkauf des Zementterminals in der Hauptstadt Banjul abgeschlossen und somit das Portfolio in Westafrika weiter bereinigt. Im September 2023 hat Heidelberg Materials das Geschäft von Green Drop Rock Products in Kanada erworben. Green Drop Rock Products stellt in seinem Werk in Cochrane in der Provinz Alberta Zugschlagstoffe her und ist für die Belieferung des Markts rund um Calgary mit einer nachhaltigen Produktpalette gut positioniert. 

Darüber hinaus hat Heidelberg Materials im Oktober 2023 über seine Tochtergesellschaft Indocement eine Vereinbarung über den Erwerb von 100 % der Anteile an dem Zementwerk von PT Semen Grobogan in Zentraljava, Indonesien, unterzeichnet. Das sehr moderne Werk hat erst 2022 die Produktion aufgenommen. Mit dieser Investition stärkt Heidelberg Materials seine Präsenz in einem seiner Kernmärkte im asiatisch-pazifischen Raum. Das Zementwerk Semen Grobogan hat eine Kapazität von 1,8 Mio t Klinker und 2,5 Mio t Zement und verfügt über Kalksteinreserven für mehr als 50 Jahre.

Ebenfalls im Oktober hat Heidelberg Materials North America die Vermögenswerte von Bach & Co. in New York erworben. Die Akquisition stärkt die Zuschlagstoffreserven im Bundesstaat New York und festigt die vertikal integrierte Präsenz des Unternehmens in diesem Schlüsselmarkt.

Mit den weiteren im Berichtszeitraum erfolgten Übernahmen der RWG Holding GmbH, der SER Gruppe, The SEFA Group sowie von Green Drop Rock Products stärkt Heidelberg Materials sein Angebot an zirkulären Materialien, um den steigenden Bedarf an nachhaltigen Baustoffen zu decken.

Nachhaltigkeitsaktivitäten kontinuierlich vorangetrieben

Bei der Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO₂ (CCUS) hat Heidelberg Materials seine Vorreiterrolle auch im Berichtszeitraum weiter ausgebaut. 

In Brevik, Norwegen, soll bereits Ende 2024 die in der Zementindustrie weltweit erste Anlage im industriellen Maßstab zur CO₂-Abscheidung in Betrieb genommen werden. Dafür wurde im dritten Quartal 2023 der Absorber, in dem zukünftig das CO₂ vom Abgasstrom abgeschieden wird, installiert. Auch der Bau der Tanks, in denen das CO₂ vor dem Transport zwischengelagert wird, ist bereits abgeschlossen.

Im Juli 2023 erhielt Heidelberg Materials eine weitere Förderzusage des EU-Innovationsfonds, diesmal für das Projekt GeZero. Im Zementwerk Geseke, Deutschland, wird hierbei eine vollständige CCS-Wertschöpfungskette für einen Standort im Landesinneren aufbaut. Der Betriebsstart ist für 2029 geplant.

Im bulgarischen Zementwerk Devnya begann im Oktober der Bau einer Pilotanlage, aus der wichtige Betriebsdaten für das durch den EU-Innovationsfonds geförderte Großprojekt ANRAV gewonnen werden sollen. Die Pilotanlage soll bereits in wenigen Monaten in Betrieb gehen.

Heidelberg Materials leistet mit neuen Prozesstechnologien Pionierarbeit, um Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung voranzutreiben. Im Rahmen des Projekts CIRCO₂BETON® wird in Frankreich erstmals Altbeton sortenrein in Sand, Zuschlagstoffe und rezyklierten Zementstein getrennt. Der mit CO₂ aus der Klinkerproduktion karbonatisierte Zementstein wird Klinker in neuen CO₂-armen Zementen ersetzen. 

Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen

Heidelberg Materials hat sein im August 2021 gestartetes Aktienrückkaufprogramm mit einem Gesamtvolumen von bis zu 1 Mrd € am 30. Oktober 2023 abgeschlossen. Im Rahmen der dritten Tranche wurden vom 28. Juli bis zum 30. Oktober 2023 insgesamt rund 4,1 Mio eigene Aktien zu einem Gesamtpreis von rund 297,6 Mio € über die Börse erworben. Insgesamt hat Heidelberg Materials im Zuge seines Aktienrückkaufprogramms rund 16,3 Mio Aktien zu einem Gesamtpreis von rund 993,7 Mio € zurückgekauft.

Am 11. September 2023 wurden alle im Rahmen der zweiten Tranche erworbenen 6.906.281 eigenen Aktien unter Herabsetzung des Grundkapitals eingezogen. Das Grundkapital der Heidelberg Materials AG beträgt seither 558.556.857 € und ist in 186.185.619 Stückaktien eingeteilt. Die Aktien aus der ersten Tranche waren bereits im Januar 2022 eingezogen worden.

Veränderungen im Vorstand ab 2024

Der Aufsichtsrat der Heidelberg Materials AG hat im September 2023 folgende Entscheidungen zur Zusammensetzung und Nachfolge im Vorstand getroffen:

Das Konzerngebiet West- und Südeuropa und der Großteil von Nord- und Osteuropa-Zentralasien werden zum Konzerngebiet Europa zusammengefasst. Jon Morrish, derzeit zuständig für West- und Südeuropa, wird ab Januar 2024 die Verantwortung für dieses neu geschaffene Konzerngebiet übernehmen. Ernest Jelito, zuständig für Nord- und Osteuropa-Zentralasien und das Competence Center Cement, wird am 31. Dezember 2023 in den Ruhestand gehen. Hakan Gurdal, der für das Konzerngebiet Afrika-Östlicher Mittelmeerraum zuständig ist, wird ab Januar 2024 zusätzlich die Verantwortung für die Länder Kasachstan und Russland übernehmen. Die Region wird in Afrika und Mittelmeerraum-Westasien umbenannt.

Roberto Callieri, General Manager Italien, wird ab Januar 2024 im Vorstand die Verantwortung für Asien im Konzerngebiet Asien-Pazifik übernehmen. Er folgt auf Kevin Gluskie, dessen Bestellung Ende Januar 2024 endet. Finanzvorstand René Aldach wird in diesem Konzerngebiet ab Januar 2024 zusätzlich die Verantwortung für Australien übernehmen. 

Axel Conrads, President der Region Midwest in den USA, wird ab Februar 2024 die neu geschaffene Vorstandsposition des Chief Technical Officer übernehmen und für die drei globalen technischen Competence Center Cement (CCC), Aggregates & Asphalt (CCA) und Readymix (CCR) verantwortlich sein. 

Ausblick 2023 angehoben

Nach Abschluss der ersten neun Monate 2023 hat sich gezeigt, dass die Auftragslage bei Infrastrukturprojekten sowie Teilen des Gewerbebaus den Rückgang im privaten Wohnungsbau teilweise ausgleicht. Die nach wie vor volatilen und im Mehrjahresvergleich sehr hohen, aber gesunkenen Energie- und Rohstoffpreise unterstützen das Ergebniswachstum. Heidelberg Materials erwartet bis zum Jahresende 2023 in nahezu allen Kernmärkten eine Fortsetzung der positiven Entwicklung der vergangenen Monate.

In diesem Zusammenhang hebt das Unternehmen – wie bereits am 19. Oktober veröffentlicht – seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2023 an. Heidelberg Materials rechnet weiterhin mit einem moderaten Anstieg des Umsatzes (ohne Berücksichtigung von Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekten) im Vergleich zum Vorjahr, erwartet nun aber ein Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs von 2,85 Mrd € bis 3,0 Mrd € (Prognose H1 2023: 2,7 Mrd € bis 2,9 Mrd €; Prognose Q1 2023: 2,50 Mrd € bis 2,65 Mrd €; Prognose Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022: 2,35 Mrd € bis 2,65 Mrd €). Der ROIC (Return on Invested Capital) wird nun klar über 9 % erwartet (Prognose Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022: rund 9 %). Für den dynamischen Verschuldungsgrad wird ein Wert von unter 1,5x prognostiziert (Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022: zwischen 1,5x bis 2,0x).

Einen Überblick über unsere Finanzzahlen der ersten neun Monate 2023 finden Sie in den Business Figures January to September 2023 unter Berichte und Präsentationen.


1) Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekte; 2) Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs 
 

Über Heidelberg Materials

Heidelberg Materials ist einer der weltweit größten integrierten Hersteller von Baustoffen und -lösungen mit führenden Marktpositionen bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton. Wir sind mit rund 51.000 Beschäftigten an fast 3.000 Standorten in über 50 Ländern vertreten. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht die Verantwortung für die Umwelt. Als Vorreiter auf dem Weg zur CO₂-Neutralität und Kreislaufwirtschaft in der Baustoffindustrie arbeiten wir an nachhaltigen Baustoffen und Lösungen für die Zukunft. Unseren Kunden erschließen wir neue Möglichkeiten durch Digitalisierung. 
 

Christoph Beumelburg mit weißem Hemd und blauem Jackett, im Hintergrund ein Fenster und eine Sichtbetonwand

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland