CCS-Vorreiter im Mittel­meer­raum: Heidelberg Materials startet De­karboni­sierungs­projekt in Italien

• Heidelberg Materials hat eine Machbarkeitsstudie für ein Dekarbonisierungsprojekt im Zementwerk Rezzato-Mazzano in der italienischen Provinz Brescia gestartet
• Mit dem Projekt soll eine vollständige CCS-Lösung erprobt und die Herstellung des ersten Net-Zero-Zements aus CO₂-Abscheidung in Italien ermöglicht werden; er soll im Werk Rezzato produziert und unter der Marke evoZero® vermarktet werden
• Auf Basis der jüngsten Entwicklungen im Bereich CO₂-Speicherung könnte Heidelberg Materials an künftigen Vergabeverfahren für CO₂-Transport- und Speicherkapazitäten im Rahmen des kürzlich angekündigten Ravenna CCS-Projekts teilnehmen

Heidelberg Materials hat eine Machbarkeitsstudie für ein Dekarbonisierungsprojekt in seinem Zementwerk Rezzato-Mazzano in der Provinz Brescia gestartet. Es soll das erste Werk in Italien werden, das Net-Zero-Zement und -Beton auf Basis von CCS-Technologie herstellt. Mit seinem Know-how aus zahlreichen bereits gestarteten CCUS-Projekten und seiner ambitionierten Net-Zero-Roadmap kann Heidelberg Materials damit auch einen Beitrag zum Ausbau des CCS-Sektors in Italien leisten.

Eine wichtige Entwicklung im Bereich der CO₂-Speicherung ist der Start von Phase 1 des Ravenna CCS-Projekts, das von einem Joint Venture des italienischen Öl- und Gasunternehmens Eni mit dem Energieinfrastrukturbetreiber Snam durchgeführt wird. Dieser Meilenstein eröffnet Möglichkeiten für das CCS-Projekt von Heidelberg Materials im Zementwerk Rezzato-Mazzano an künftigen Vergabeverfahren für CO₂-Transport- und -Speicherkapazitäten in den erschöpften Gasfeldern vor der Küste von Ravenna teilzunehmen.  

„Wir freuen uns, nun auch die wirtschaftliche Machbarkeit einer Initiative zur CO₂-Abscheidung im Mittelmeerraum zu erkunden“, sagte Dr. Dominik von Achten, Vorsitzender des Vorstands von Heidelberg Materials. „Damit wollen wir bei Heidelberg Materials nicht nur eine sehr ressourcen- und energieeffiziente Dekarbonisierungsinitiative umsetzen, sondern auch einen wichtigen Impuls für die Entwicklung eines regionalen CCS-Clusters geben.“

Im Rahmen der Initiative wird Heidelberg Materials die Machbarkeit der CO₂-Abscheidung aus der Zementproduktion und den Transport des CO₂ per Pipeline zum Ravenna-CCS-Hub unterhalb der Adria prüfen. Dafür hat Heidelberg Materials erste technische Gespräche mit Eni und Snam begonnen, die eine vorläufige technische Bewertung zum Ziel haben.  

Jon Morrish, Mitglied des Vorstands von Heidelberg Materials und verantwortlich für Europa, sagte: „Mit einer angestrebten Abscheiderate von mehr als 95 % der Emissionen unseres Werks zielt diese Initiative darauf ab, Optionen für CCS im industriellen Maßstab in Italien zu erkunden. Das würde uns in die Lage versetzen, unter unserer Marke evoZero® lokal produzierten Net-Zero-Zement auf CCS-Basis an Kunden in der Region zu liefern.“

Wie von Eni und Snam bereits verkündet, werden beim CCS-Projekt in Ravenna erschöpfte Gasfelder von Eni im adriatischen Meer genutzt, die in dauerhafte geologische CO₂-Speicherstätten umgewandelt werden sollen. Die Speicherkapazität der Felder wird auf insgesamt mehr als 500 Mio t geschätzt und macht dieses Projekt zum Referenz-CCS-Hub im Mittelmeerraum. Snam will ein Pipelinenetz entwickeln, um das CO₂ von den Emittenten zum CCS-Hub in Ravenna zu transportieren.

Bildunterschrift

Das Zementwerk Rezzato-Mazzano von Heidelberg Materials in der italienischen Provinz Brescia (Bildrechte: Heidelberg Materials)

• Über Heidelberg Materials
• Heidelberg Materials ist einer der weltweit größten integrierten Hersteller von Baustoffen und -lösungen mit führenden Marktpositionen bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton. Wir sind mit rund 51.000 Beschäftigten an fast 3.000 Standorten in über 50 Ländern vertreten. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht die Verantwortung für die Umwelt. Als Vorreiter auf dem Weg zur CO₂-Neutralität und Kreislaufwirtschaft in der Baustoffindustrie arbeiten wir an nachhaltigen Baustoffen und Lösungen für die Zukunft. Unseren Kunden erschließen wir neue Möglichkeiten durch Digitalisierung.