Heidelberg Materials steigert Ergebnis im zweiten Quartal und bestätigt Ausblick für 2024

  • Ergebnis1) steigt im zweiten Quartal um 5 %2) auf 971 (i. V.: 931) Mio €
  • Margensprung in Nordamerika: Operative Marge3) des Konzerns auf 23,4 %2) (i. V.: 22,1 %) erhöht
  • Erste Tranche des neuen Aktienrückkaufprogramms gestartet
  • Vorreiter bei nachhaltiger Finanzierung: erstmals grüne Anleihe platziert
  • Dekarbonisierung vorangetrieben: spezifische CO₂-Emissionen um weitere 2 % reduziert
  • Ausblick 2024 bestätigt: Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs zwischen 3,0 und 3,3 Mrd € und ROIC bei rund 10 % erwartet   

Heidelberg Materials blickt auf ein gutes zweites Quartal 2024 zurück. Während die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht um 71 Mio € bzw. 2 %2) auf 5.506 (i. V.: 5.577) Mio € zurückgingen, steigerte das Unternehmen sein Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs (RCO) in einem weiterhin herausfordernden Umfeld um 40 Mio € bzw. 5 %2) auf 971 (i. V.: 931) Mio €. Im Bereich Nachhaltigkeit hat Heidelberg Materials weiter gute Fortschritte erzielt. Der Umsatzanteil aus nachhaltigen Produkten des Geschäftsbereichs Zement stieg auf 42,8 % und die spezifischen Netto-CO₂-Emissionen gingen um rund 2 % zurück.  

„Vor allem die starke Entwicklung in Nordamerika hat dazu beigetragen, dass wir unser Ergebnis und unsere Marge im zweiten Quartal trotz weiterhin leicht rückläufiger Absatzzahlen erneut steigern konnten“, so Dr. Dominik von Achten, Vorsitzender des Vorstands von Heidelberg Materials. „Für das zweite Halbjahr bleiben wir zuversichtlich und bestätigen unseren Ausblick für das Gesamtjahr 2024.“

„Im Zuge unserer laufenden Portfolio-Optimierung haben wir unsere Präsenz im wichtigen Kernmarkt USA durch gezielte Akquisitionen im zweiten Quartal weiter ausgebaut. Zusammen mit den Recyclingaktivitäten in Großbritannien werden wir damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung unseres Geschäfts und zur Ausweitung unseres Angebots an nachhaltigen Produkten leisten.“  
   
Der Rückgang der Absatzzahlen hat sich im Vergleich zum ersten Quartal 2024 in allen Geschäftsbereichen im zweiten Quartal leicht abgeschwächt. Der Absatzdruck ist zum großen Teil auf die anhaltend schwache Baukonjunktur und schwierige Wetterbedingungen in einzelnen Kernmärkten zurückzuführen. Ein aktives Kosten- und Preismanagement konnte die Auswirkungen weitgehend kompensieren. Dabei trug insbesondere der nordamerikanische Markt zur guten Ergebnisentwicklung bei. Die Investitionen in kontinuierliches Wachstum in Verbindung mit effizienteren Kostenstrukturen sowie erhöhten Produktionskapazitäten durch die Inbetriebnahme der hochmodernen Zementanlage in Mitchell, Indiana, führten in Nordamerika zu einem starken Ergebnis und einer Verbesserung der operativen Marge, die konzernweit auf 23,4 % (i. V.: 22,1 %) stieg.

Erste Tranche des zweiten Aktien­rückkauf­programms gestartet

Um seine Aktionäre über die progressive Dividendenpolitik hinaus wesentlich am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen, hat Heidelberg Materials am 23. Mai 2024 ein weiteres Aktienrückkaufprogramm gestartet. Das Programm hat ein Gesamtvolumen von bis zu 1,2 Mrd € und eine Laufzeit bis Ende 2026. Die erste Tranche mit einem Volumen von 350 bis 400 Mio € soll spätestens am 25. November 2024 abgeschlossen werden.

Vorreiter bei nachhaltiger Finanzierung

Als erster europäischer Hersteller in der Industrie für schwere Baustoffe hat Heidelberg Materials im Juni eine grüne Anleihe (Green Bond) begeben. Das Emissionsvolumen betrug 700 Mio € bei einer Laufzeit bis zum Jahr 2034. Die Bandbreite der über diese Anleihe finanzierten Projekte reicht von der Modernisierung von Anlagen beispielsweise für die vermehrte Nutzung alternativer Brennstoffe bis hin zum Ausbau von Technologien zur CO₂-Abscheidung und -Speicherung.

Stärkung des US-Geschäfts und der Kreislaufwirtschaft

Mit den im Juli 2024 angekündigten Akquisitionen von Victory Rock, einem Hersteller hochwertiger Zuschlagstoffe für Beton und Asphalt in Texas, Highway Materials, einem der größten unabhängigen Anbieter von Zuschlagstoffen, Asphalt und Recyclingmaterialien im Großraum Philadelphia, sowie Aaron Materials, einem etablierten Betonrecycling- und Baustoffproduzenten in Texas, baut Heidelberg Materials seine Präsenz in zwei Kernmärkten in den USA weiter aus und erweitert gleichzeitig sein schnell wachsendes Portfolio an Kreislauflösungen in Nordamerika. Zudem kündigte das Unternehmen kürzlich die Übernahme von Carver Sand & Gravel an, dem größten Hersteller von Zuschlagstoffen im Großraum Albany, New York.

Zur Stärkung seiner Aktivitäten im Bereich der Kreislaufwirtschaft hat Heidelberg Materials im Mai 2024 mit der B&A Group eines der führenden Unternehmen für die Wiederaufbereitung von Erdaushub und Zuschlagstoffen im Südwesten Englands übernommen. Ebenfalls im Mai 2024 konnte die Ende 2022 angekündigte Übernahme der Mick George Group abgeschlossen werden. Das Unternehmen ist Marktführer im Recycling von Bau- und Abbruchabfällen im Osten Großbritanniens.

Im Juli eröffnete das Unternehmen eine innovative Recyclinganlage zur selektiven Trennung in Kattowitz, Polen. Als erste Anlage ihrer Art verfügt sie über einen selbst entwickelten Brecher-Mechanismus, der hochentwickelte Trenn- und Sortierfunktionen im industriellen Maßstab ermöglicht, um Betonabbruch vollständig zu recyceln und neue Materialien bei der Betonproduktion zu ersetzen.

Wichtige Fortschritte bei der CCUS-Roadmap

Heidelberg Materials hat im zweiten Quartal signifikante Fortschritte bei der Umsetzung seiner ambitionierten Roadmap zur CO₂-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (Carbon Capture, Utilisation, and Storage, CCUS) erzielt. In Bulgarien hat das Unternehmen den Bau einer Pilotanlage zur CO₂-Abscheidung im Werk Devnya erfolgreich abgeschlossen und erprobt dort seit Mitte Mai die neue OxyCal-Abscheidetechnologie.

Im Juni 2024 wurde der Spatenstich für das Cap2U-Carbon-Capture-Projekt von Linde und Heidelberg Materials im deutschen Zementwerk Lengfurt gefeiert. Die weltweit erste CCU-Großanlage in einem Zementwerk soll bereits 2025 mit einer Abscheidekapazität von 70.000 t CO₂ pro Jahr in Betrieb gehen. Das aufbereitete Gas kann dank seiner Reinheit sowohl in der Chemie- als auch in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.

Ausblick 2024 bestätigt

Das Unternehmen geht davon aus, dass sich die Nachfrage im Bausektor auf globaler Ebene auf niedrigem Niveau stabilisiert, auch wenn die Inflation und anhaltend hohe Finanzierungskosten vor allem den Wohnungsbau weiter beeinträchtigen dürften. Die Kostenentwicklung auf den Energie- und Rohstoffmärkten dürfte weiter volatil bleiben. Im Fokus stehen daher weiterhin Preisanpassungen und ein striktes Kostenmanagement.

Vor diesem Hintergrund bestätigt Heidelberg Materials seinen Ausblick und rechnet für das Geschäftsjahr 2024 mit einem Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs (RCO) zwischen 3,0 und 3,3 Mrd €. Der ROIC wird bei rund 10 % erwartet. Für die spezifischen Netto-CO₂-Emissionen pro Tonne zementartigem Material rechnet der Vorstand mit einer weiteren leichten Reduzierung im Vergleich zu 2023.  

Einen Überblick über unsere Finanzzahlen des ersten Halbjahrs 2024 finden Sie im Halbjahresfinanzbericht 2024 sowie in den Business Figures January to June 2024 unter Berichte und Präsentationen.


1) RCO = Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs; 
2) Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekte; 
3) RCOBD-Marge = Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen im Verhältnis zum Umsatz   

Christoph Beumelburg

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland