Heute schon die Abbaustätten von morgen kennen

Von: Bernd Nagel

Nach über drei Jahrzehnten endet im nächsten Jahr meine aktive Berufstätigkeit bei Heidelberg Materials. Seit September 1990 bin ich als Geologe für die Rohstoffsicherung des Unternehmens unterwegs.

Mann mit gelber Schutzjacke und grünem Helm hält in den Händen einen Hammer und einen Bohrkern

Was machen Geologen bei Heidelberg Materials?

Heidelberg Materials ist einer der größten Baustoffhersteller weltweit und verkauft neben Zementprodukten auch Zuschlagstoffe wie Sand, Kies, Splitt und Schotter. Die mineralischen Rohstoffe für die verschiedenen Baustoffprodukte werden dabei in eigenen Steinbrüchen und Tagebauen weltweit abgebaut und entsprechend aufbereitet.

Meine Aufgabe als Geologe besteht darin, die zuvor erforderlichen geologischen und rohstofflichen Untersuchungen anhand von Bohrungen durchzuführen und in einer Lagerstättenmodellierung auszuwerten. Vor einem Genehmigungsverfahren zum Abbau muss der Nachweis erbracht werden, dass die jeweiligen Rohstoffe, z. B. Sand, Kies und Hartgestein, auch in ausreichender Qualität und Lagerstättenmenge vorhanden sind. Schließlich müssen nach den hohen Investitionen in die Gewinnung und Aufbereitung auch Norm-gerechte und zertifizierte Beton-, Mörtel- oder Asphaltprodukte hergestellt werden können.

Viele Gesteinsproben können aus den abgeteuften Bohrmetern entnommen werden. Sie werden vom Untersuchungsfeld dann zu verschiedenen Baustofflaboren transportiert. Oft ist dabei Spontanität, Flexibilität und Improvisation erforderlich.

  • Seit 1990 bei Heidelberg Materials
  • Land & Mineral Resource Manager 
  • Geboren in Deutschland
  • Fun Fact: Mein erstes Geschäftshandy bei Heidelberg Materials hat 2,2 kg gewogen – daran sieht man, wie lange ich bereits für das Unternehmen tätig bin.

 

 

Person in Schutzkleidung und mit grünem Helm inspiziert einen Bohrkern, der in einer Reihe sehr zahlreicher Bohrkerne liegt.
Mann mit orange Schwimmweste steht auf einem Boot, das auf einem See schwimmt.

Teamplay ist gefragt

Die zahlreichen Projekte in den drei Jahrzehnten für Heidelberg Materials haben mich schon in verschiedenste Länder geführt. Dabei lernt man neben der spezifischen regionalen Geologie auch viele neue Menschen aus anderen Kulturen kennen, woraus sich oft kollegiale Freundschaften entwickeln.

Wir Geolog*innen vom Competence Center Materials arbeiten eng zusammen mit den Länderstrukturen, die für die Rohstoffsicherung im Bereich Zuschlagstoffe verantwortlich sind. Die Aufgaben sind dabei sehr vielfältig. Mit den Inhouse-Geolog*innen der jeweiligen Länder werden z. B. große Erkundungs- und Bohrprojekte gemeinsam geplant, betreut und ausgewertet. Jeder bringt individuelle Erfahrungen und Kenntnisse ein, um die bestmögliche Grundlage für die einzelnen aufeinander aufbauenden und in Verbindung stehenden Planungsschritte zu legen.

Vier Männer in orangefarbener Kleidung stehen in einer verschneiten Landschaft

Ob bei –30° in Kasachstan oder bei der Bemusterung von über 1200 Bohrmetern für eine Steinbrucherweiterung in Norwegen, als Geologe muss man immer vor Ort sein. Es ist wichtig, sich selbst ein Bild vom Rohstoff zu machen, um die Proben auch repräsentativ und richtig auswählen zu können. Das gehört zum Handwerk eines Geologen und bildet die Grundlage, auf die alle Lagerstättenmodellierungen aufbauen.

Nach meinen Erfahrungen ist dabei jedes Projekt anders und spannend zugleich. Mit jedem neuen Bohrmeter erlangt man neue Erkenntnisse über eine potenziell zukünftige Lagerstätte, auch wenn der Rohstoff vielleicht erst viele Jahre oder Jahrzehnte später abgebaut und genutzt werden kann.

Heidelberg Materials hat in den letzten Jahren viel in Erkundungsarbeiten und in Prüfanalysen zur langfristigen Rohstoffsicherung investiert, wohl wissend, dass auch Rohstoffressourcen wie zum Beispiel von Sand und Kies endlich und nur begrenzt vorhanden sind.

 

Tipps für die Arbeitswelt

  • Mit Ausdauer und Fleiß kommt der Erfolg
  • Sammeln Sie eigene Erfahrungen und lernen Sie dabei aus Fehlern.