Vom Zementsack zum Modeaccessoire
Eine Geschichte von Upcycling und Empowerment
Gebrauchte Zementsäcke von Heidelberg Materials' Tochtergesellschaft Leocem in Sierra Leone in Kombination mit traditionellen afrikanischen Stoffen werden zu modischen Tragetaschen – der Hingucker der Saison! Die Taschen sind wasser- sowie reißfest, sehr belastbar und ein hervorragendes Beispiel für Upcycling.
Leocem kooperiert mit der deutschen NGO Mahmoo e.V, die das Sella Vocational Center (SEVOC) in Kamakwie, 280 km von der Hauptstadt Freetown entfernt, unterstützt. Um den Schulabsolvent*innen eine berufliche Perspektive anzubieten hat Mahmoo e.V. ein Programm für Schneider*innen im Sella Training Center (SETRAC) eingeführt. Dabei wird auch das Wissen für eine Unternehmensgründung vermittelt. Um im Rahmen dieses Programmes bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen, haben die Vorstandsvorsitzenden von Mahmoo e. V, Marion von Oppeln und Lars Bessel das Projekt „Lionbags“ gegründet.
Das Programm wird ebenfalls von der Deutschen Botschaft in Freetown unterstützt. Den Absolvent*innen dabei zu helfen, Geld zu verdienen, ist nicht das wichtigste Ziel. Es sollen lokale, sozial verantwortungsvolle und nachhaltige Geschäfte geschaffen werden. Die jungen Schneider*innen verwenden beispielsweise recycelte Zementsäcke von Leocem, die sie zu wunderschönen, mit bunten afrikanischen Stoffen gefütterten Taschen umnähen.
Im Innenteil ist zudem eine kleine Tasche für Smartphones eingenäht. Die Träger sind so angelegt, dass man die Taschen bequem über der Schulter oder auch in der Hand tragen kann. Alternativ kann die Tasche auch umgekrempelt werden, sodass die bunten Stoffe nach außen zeigen und der stabile und wasserfeste Zementsack das Futter bildet.
Die Restriktionen der Corona-Pandemie führen zu Herausforderungen, vor allem bei dem Transport der fertigen Taschen nach Deutschland. Durch die regionalen Lockdowns in Sierra Leone ist es zudem schwierig, genügend Leocem Zementsäcke zu beschaffen.
Durch Crowdfunding-Projekt in Deutschland konnte die Produktion von fast 500 „Lionbags“ finanziert werden. Die jungen Schneider*innen aus Sierra Leone verdienen das Vierfache des lokalen Durchschnittseinkommens, was ihnen echte Erfolgsaussichten in ihrem Heimatland ermöglicht. Gleichzeitig hilft das Projekt bei der Erhaltung der Umwelt, da durch die Produktion von „Lionbags“ Plastikmüll recycelt wird. Es werden aktiv faire Jobs in einer sehr armen Region geschaffen.
Die Taschen und weitere Information gibt es auf www.lionbag.de