HeidelbergCement: Gewinn je Aktie 2013 mehr als verdoppelt

Konzernabschluss 2013

  • Konzernumsatz bei 14 Mrd € (+3,4%*) 
  • Operatives Ergebnis über Vorjahr bei 1,61 Mrd € (+5,2%*) 
  • Finanzergebnis um 79 Mio € verbessert 
  • Jahresüberschuss bei 945 Mio € (+79%); Ergebnis je Aktie auf 3,98 € mehr als verdoppelt 
  • Dividendenvorschlag 0,60 € je Aktie (+28%) 
  • Nettofinanzschulden bei 7,5 Mrd € – Nettofinanzschulden zu operativem Ergebnis vor Abschreibungen bei 3,1x

Ausblick 2014

  • Positiver Ausblick für Weltwirtschaft; makroökonomische Risiken verbleiben
  • Derzeit keine Auswirkungen der politischen Krise auf das Geschäft in der Ukraine und Russland 
  • Absatzwachstum für Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton erwartet 
  • Fokus auf Schuldenabbau und Margenverbesserung 
  • Ausbau der Zementkapazitäten in Wachstumsmärkten wird fortgesetzt
  • Steigerung von Umsatz, operativem Ergebnis und Jahresüberschuss*
  • HeidelbergCement gut positioniert, um von der spürbaren Konjunkturerholung, insbesondere in den USA und Großbritannien, überproportional zu profitieren

*bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte (like-for-like oder l-f-l); Jahresüberschuss zusätzlich bereinigt um Einmaleffekte

Starke operative Geschäftsentwicklung im Jahr 2013

HeidelbergCement hat das Geschäftsjahr 2013 trotz eines insbesondere im zweiten Halbjahr sehr anspruchsvollen Umfelds erfolgreich abgeschlossen. Ausschlaggebend dafür waren in erster Linie die geografische Aufstellung des Unternehmens in Ländern mit einer soliden Wirtschaftsentwicklung in Nordamerika, Europa, Asien und Afrika, erfolgreich durchgeführte Preiserhöhungen in wesentlichen Märkten sowie das Übertreffen der Sparziele des Programms „FOX 2013“.

„2013 haben wir das beste Ergebnis seit der Finanzkrise erzielt“, sagt Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement. „Dazu beigetragen haben insbesondere die erfolgreiche Umsetzung unseres Programms „FOX 2013“, Preiserhöhungen in wesentlichen Märkten, reduzierte Finanzierungskosten und geringere Einmalbelastungen. Als Folge konnten wir Umsatz und operatives Ergebnis sowie die operativen Margen in all unseren Geschäftsbereichen auf vergleichbarer Basis verbessern. Gleichzeitig haben wir unser Ziel klar erreicht, den Jahresüberschuss und den Gewinn je Aktie spürbar zu steigern.“

Nettoergebnis deutlich gesteigert – Dividendenvorschlag um 28 % erhöht

Der Zementabsatz hat im Jahresvergleich leicht zugelegt, angetrieben durch die positive Absatzentwicklung in den Konzerngebieten Nordamerika, Asien-Pazifik und Afrika-Mittelmeerraum, die den Nachfragerückgang, insbesondere in Osteuropa, mehr als ausgleichen konnte. Die Verkäufe von Zuschlagstoffen lagen geringfügig unter dem Vorjahr. Der Umsatz konnte vor Wechselkurseffekten moderat gesteigert werden. Dazu haben neben dem Absatzwachstum bei Zement insbesondere erfolgreich umgesetzte Preiserhöhungen in wichtigen Märkten beigetragen. Der Wertverlust vieler Währungen gegenüber dem Euro führte zu einer Belastung des Umsatzes für das Gesamtjahr von
664 Mio € und damit zu einem leichten Rückgang auf 13.936 Mio € (i.V.: 14.020 Mio €).

Das operative Ergebnis konnte vor Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten moderat um 5,2% gesteigert werden. Zu der positiven Ergebnisentwicklung hat neben den Preiserhöhungen auch das erfolgreiche Sparprogramm „FOX 2013“ beigetragen. Es hat die Erwartungen deutlich übertroffen und im Jahr 2013 zu liquiditätswirksamen Einsparungen von 391 Mio € geführt. Obwohl das operative Ergebnis von negativen Wechselkurseffekten in Höhe von 115 Mio € beeinträchtigt wurde, konnte es leicht auf 1.607 Mio € (i.V. 1.604 Mio €) gesteigert werden.

Dank der Preiserhöhungen und Kostensenkungen ist es gelungen, auf vergleichbarer Basis die operative Marge in allen vier Geschäftsbereichen – Zement, Zuschlagstoffe, Bauprodukte sowie Beton-Service-Sonstiges – zu steigern.

Das Finanzergebnis verbesserte sich um 79 Mio €. Darin spiegeln sich gesunkene Zinsaufwendungen und der Wegfall von Belastungen im sonstigen Finanzergebnis wider.

Der Jahresüberschuss nahm um 79% auf 945 Mio € zu und das Ergebnis je Aktie hat sich mit 3,98 € mehr als verdoppelt. Hauptursache dafür war neben der Verbesserung des Finanzergebnisses eine Steigerung des zusätzlichen ordentlichen Ergebnisses um 411 Mio € auf 1,6 Mio € (i.V.: -409,0 Mio €). Dazu beigetragen haben insbesondere Gewinne aus der Veräußerung einer Minderheitsbeteiligung an einem Betonfertigteilproduzenten in Saudi Arabien sowie ein nicht zahlungswirksamer Gewinn aus der Abwicklung einer nicht mehr benötigten Unternehmensstruktur von Hanson in Großbritannien. Diese positiven Faktoren konnten nicht zahlungswirksame Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten und sonstigem Anlagevermögen in Höhe von 195 Mio € sowie Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 47 Mio €, die größtenteils im vierten Quartal angefallen sind, ausgleichen.

Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung und des deutlich gestiegenen Jahresüberschusses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 7. Mai 2014 eine Erhöhung der Dividende um 28% auf 0,60 € je Aktie (i.V.: 0,47 € je Aktie) vorschlagen. Mit diesem Dividendenvorschlag setzt das Unternehmen die stetige, moderate Dividendensteigerung der letzten Jahre fort. Mittelfristig bleibt HeidelbergCement bei dem Ziel einer Ausschüttungsquote von 30% bis 35%.

Investitionen und Nettoverschuldung gestiegen – Finanzierungsstruktur verbessert

Entgegen der strategischen Zielsetzung ist die Nettoverschuldung 2013 um knapp 500 Mio € auf 7,5 Mrd € gestiegen. Ursachen dafür waren vor allem negative Wechselkurseffekte, die Bezahlung der deutschen Kartellstrafe in Höhe von 161 Mio € sowie eine höhere Investitionstätigkeit. In der ersten Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2013 hat HeidelbergCement drei strategisch sinnvolle Akquisitionen mit niedrigem Risikoprofil getätigt und damit die Beteiligung am australischen Zementunternehmen Cement Australia von 25% auf 50% aufgestockt, die restlichen 50% am englischen Zuschlagstoff- und Asphaltunternehmen Midland Quarry Products übernommen sowie die Beteiligung am russischen Zementunternehmen CJSC „Construction Materials“, Sterlitamak auf 100% erhöht. Als Folge übertrafen die Investitionen den Zielwert von
1,1 Mrd € um ca. 300 Mio €.

Der Verschuldungsgrad (Gearing) erhöhte sich auf 59,7% (i.V.: 51,3%) und das Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis vor Abschreibungen auf 3,1x. Die Liquiditätsreserve belief sich Ende 2013 auf 4,2 Mrd €.

HeidelbergCement hat 2013 trotz höherer Nettoverschuldung am Jahresende seine Finanzierungsstruktur und damit auch das Finanzergebnis verbessert. Dazu hat insbesondere die Refinanzierung der 750 Mio US$ Anleihe im Frühjahr zu günstigeren Konditionen beigetragen. Im vierten Quartal konnten zudem zwei Anleihen über 300 Mio € und 500 Mio € mit Laufzeiten von 7 und 8 Jahren und einem Coupon von nur 3,25% platziert werden. Darüber hinaus wurden das Commercial Paper Programm ausgeweitet und die Margen der 3 Mrd € syndizierten Kreditlinie weiter reduziert.

Gezielter Ausbau der Marktstellung in Wachstumsmärkten

HeidelbergCement hat auch 2013 seine Strategie des gezielten Ausbaus der Marktstellung im Geschäftsbereich Zement in Wachstumsländern konsequent und diszipliniert fortgesetzt. Insgesamt haben Zementanlagen mit einer Kapazität von mehr als 5 Mio t die Produktion aufgenommen bzw. Testläufe begonnen. In Zentralindien wurde bereits im Februar 2013 der Ausbau der Kapazitäten um 2,9 Mio t abgeschlossen. Im Juni 2013 wurde eine neue Zementmühle mit einer Kapazität von 0,5 Mio t in Liberia in der Hauptstadt Monrovia in Betrieb genommen. Ende des Jahres haben Testläufe der neuen Mahlanlage im Werk Citeureup in Indonesien sowie des neuen Zementwerks in Kasachstan begonnen. Für 2014 ist geplant, mehr als 5 Mio t weitere Kapazitäten in Betrieb zu nehmen, darunter allein etwa 3,5 Mio t in Afrika. Damit schafft HeidelbergCement Schritt für Schritt neues Potenzial für künftiges Wachstum.

Ausblick 2014

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2014, dass die Wachstumsrate der Weltwirtschaft 2014 gegenüber dem Vorjahr deutlich zulegen wird. Haupttreiber dieser Entwicklung sind das sich beschleunigende wirtschaftliche Wachstum in den USA und die nahezu flächendeckende Erholung der Wirtschaft in der Eurozone. Es bestehen allerdings weiterhin Risiken für die Entwicklung der Weltwirtschaft aus den notwendigen Haushaltskonsolidierungen in den Industrieländern und deren Einflüssen auf die Schwellenländer. Das begonnene Tapering der amerikanischen Notenbank (Federal Reserve) kann zu weiteren Kapitalabflüssen und Wechselkursanpassungen führen. Darüber hinaus bestehen Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung aus den politischen Spannungen im Nahen Osten und in der Ukraine.

In Nordamerika erwartet HeidelbergCement eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung und damit eine weitere Zunahme der Baustoffnachfrage. Dabei tragen neben dem Wohnungsbau auch zunehmend Wirtschafts- und Infrastrukturbau zum Wachstum bei. In Osteuropa wird nach der Schwächephase 2013 mit einer Marktstabilisierung gerechnet. Polen sollte als erstes Land in dieser Region von einer einsetzenden Erholung profitieren. In Zentralasien gehen wir von einem weiteren Anstieg der Baustoffnachfrage aus. Die politische Krise in der Ukraine hat derzeit keine Auswirkungen auf das operative Geschäft in der Ukraine und in Russland. In West- und Nordeuropa wird in allen Ländern eine positive Marktentwicklung erwartet. Diese basiert auf der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und Nordeuropa sowie einer Erholung in Großbritannien und Benelux. In den Märkten Asiens und Afrikas rechnet das Unternehmen unverändert mit einem anhaltenden Nachfragewachstum. Aufgrund der positiven Nachfrageentwicklung und der Inbetriebnahme neuer Kapazitäten geht HeidelbergCement insgesamt von steigenden Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton aus.

Auf der Kostenseite erwartet das Unternehmen eine leichte bis moderate Steigerung der Kostenbasis für Energie, Rohstoffe und Personal. Ziel ist es, diesen Anstieg durch geeignete Maßnahmen auszugleichen und darüber hinaus die Margen in den Bereichen Zement und Zuschlagstoffe weiter in Richtung Vorkrisenniveau zu verbessern. Zu diesem Zweck wird HeidelbergCement die beiden Preisinitiativen „PERFORM“ für den Zementbereich in den USA und Europa sowie „CLIMB Commercial“ für den Zuschlagstoffbereich unverändert fortsetzen. Ein Schwerpunkt 2014 wird darüber hinaus sein, die in den vergangenen Jahren mit „OPEX“ und „CLIMB“ erzielten Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen bei Zement und Zuschlagstoffen nicht nur nachhaltig zu sichern, sondern kontinuierlich weiter zu steigern. Außerdem soll mit dem Programm „LEO“ die Logistik optimiert werden, um in den nächsten Jahren Kostensenkungen in der Höhe von 150 Mio € zu erreichen. Für das Jahr 2014 erwartet HeidelbergCement trotz einer höheren Nettoverschuldung am Jahresanfang einen leichten Rückgang der Finanzierungskosten aufgrund der verbesserten Finanzierungsstruktur.

Auf Basis dieser Annahmen hat sich der Vorstand das Ziel gesetzt, Umsatz, operatives Ergebnis und Jahresüberschuss auf vergleichbarer Basis, das heißt vor Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten sowie Einmaleffekten, im Jahr 2014 weiter zu steigern.

„Unsere strategischen Schwerpunkte bleiben auch im Jahr 2014 unverändert“, erklärt Dr. Bernd Scheifele. „Die Rückführung der Verschuldung mit dem Ziel, unsere Bonität in den Investment-Grade-Bereich zu verbessern, hat weiterhin höchste Priorität. Dazu werden wir auch 2014 strikte Ausgabendisziplin wahren und uns verstärkt auf den Verkauf des Geschäftsbereichs Bauprodukte in Großbritannien und Nordamerika sowie anderer Vermögenswerte, die nicht zum Kerngeschäft gehören, konzentrieren. Gleichzeitig werden wir unsere erfolgreiche Strategie des gezielten Ausbaus unserer Zementkapazitäten in Wachstumsmärkten weiter fortsetzen. Wir planen für 2014 Investitionen in Kapazitätsertüchtigung und -erweiterung von insgesamt 1,2 Mrd €. Unsere Programme zur Margenverbesserung „PERFORM“ im Zementbereich, „CLIMB Commercial“ im Zuschlagstoffbereich und „LEO“ zur Optimierung der Logistik werden wir unvermindert fortsetzen.“

„Wir werden 2014 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den Industriestaaten profitieren, insbesondere in Nordamerika, Großbritannien, Deutschland und Nordeuropa“, fährt Dr. Bernd Scheifele fort. „In diesen Ländern erzielen wir fast 50% unseres Umsatzes. Darüber hinaus verbessern wir unsere Marktposition in Wachstumsmärkten durch die Inbetriebnahme moderner Produktionsanlagen. In Kombination mit unserer hohen operativen Effizienz sehen wir uns gut gerüstet, um von dem sich beschleunigenden Wirtschaftswachstum im Interesse unserer Aktionäre überproportional zu profitieren.“

HeidelbergCement im Überblick

Mio € 2012* 2013 Veränderung L-f-L** 
Gewinn- und Verlustrechnung        
    Umsatzerlöse  14.020 13.936 -1% 3%
    Operatives Ergebnis vor Abschreibungen 2.477 2.424 -2% 2%
    in % der Umsatzerlöse 17,7% 17,4%    
    Operatives Ergebnis 1.604 1.607 0% 5%
    Jahresüberschuss 529 945 79%  
    Ergebnis je Aktie in € (IAS 33)*** 1,52 3,98 162%  
Kapitalflussrechnung        
    Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit 1.513 1.057 -456  
    Zahlungswirksame Investitionen -866 -1.314 -448  
Bilanz        
    Nettofinanzverschuldung**** 7.047 7.523 476  
    Gearing 51,3% 59,7%    

*     Werte wurden angepasst aufgrund der retrospektiven Anwendung des IAS 19R und des IFRIC 20
**   Bei unverändertem Konsolidierungskreis und konstanten Wechselkursen
*** Den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen
****Ohne Put-Optionen von Minderheitsgesellschaftern

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Christoph Beumelburg mit weißem Hemd und blauem Jackett, im Hintergrund ein Fenster und eine Sichtbetonwand

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland

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