HeidelbergCement berichtet vorläufige Zahlen für Q4 und Gesamtjahr 2016

Q4 2016:

Deutliche Steigerung von Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis vor Abschreibungen nach Konsolidierung von Italcementi

  • Absatz: 31 Mio t Zement (+50 %); 73 Mio t Zuschlagstoffe (+16 %); 12 Mio cbm Transportbeton (+27 %) 
  • Konzernumsatz um 25 % auf 4,2 Mrd € erhöht (i.V.: 3,4 Mrd €)
  • Operatives Ergebnis vor Abschreibungen um 18 % auf 818 Mio € verbessert (i.V.: 696 Mio €)
Gesamtjahr 2016:
  • Erfolgreichstes Jahr seit der Finanzkrise
  • Deutliche Steigerung von Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis nach Konsolidierung von Italcementi
  • Umsatz steigt um 13 % auf 15,2 Mrd. €
  • Operatives Ergebnis vor Abschreibungen um 13 % auf 2,9 Mrd € erhöht
Pro-forma* 2016:
  • Absatz in allen Geschäftsbereichen moderat gesteigert 
  • Umsatz auf vergleichbarer Basis nahezu stabil
  • Operatives Ergebnis auf vergleichbarer Basis um 6% erhöht
Erster Ausblick 2017:
  • Insgesamt positive makroökonomische Entwicklung: Verstärkung des Aufwärts-trends in den USA und höhere Infrastrukturausgaben in erdölexportierenden Ländern
  • Deutliche Zunahme der globalen Risiken: Inflation und steigende Energiepreise; Politische Unsicherheiten innerhalb der Europäischen Union
  • Umsetzung der Strategie für Wachstum und Wertsteigerung für Aktionäre
    - Heben der Synergien aus der Übernahme von Italcementi
    - Kontinuierlicher Fokus auf operative Exzellenz und Margenverbesserung

*) Pro-forma-Basis: Unter Berücksichtigung der Beiträge von Italcementi seit Anfang 2015;

HeidelbergCement hat heute vorläufige, nicht testierte Zahlen zu Absatz, Umsatz, operativem Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD) und operativem Ergebnis für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2016 vorgelegt.

„Das Jahr 2016 war ein wichtiger Meilenstein für HeidelbergCement“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Scheifele. „Mit der Übernahme von Italcementi haben wir unser Wachstum deutlich beschleunigt und das beste operative Ergebnis seit der Finanzkrise erzielt. Der Integrationsprozess von Italcementi ist gut angelaufen und bietet deutliches Ergebnispotenzial aus der Umsetzung der identifizierten Synergien. Nicht zuletzt haben wir aufgrund der Stärkung des Unternehmensprofils und der Kreditwürdigkeit unser strategisches Ziel einer Einstufung im Investment Grade erreicht. Unsere konsequente Fokussierung auf Effizienz- und Margenverbesserung in den letzten Jahren hat wesentlich dazu beigetragen.“

Vorläufige Konzernzahlen

Finanz-
kennzahlen

Januar-Dezember Oktober-Dezember
Mio € 2015 2016 Verän-
derung
auf vgl. Basis1) 2015 2016 Verän-derung auf vgl. Basis1)
Absatz                
Zement (Mio t) 81.105 103.816 28 % 1% 20.525 30.769 50 % -2 %
Zuschlagstoffe (Mio t) 249.244 272.024 9 % 0% 63.257 73.337 16 % -5 %
Transportbeton (Mio cbm) 36.708 42.537 16 % 0% 9.585 12.131 27 % -2 %
Asphalt (Mio t) 9.122 9.371 3 % 3% 2.202 2.300 4 % 4 %
Gewinn- und Verlustrechnung                
Umsatzerlöse 13.465 15.166 13 % -2% 3.389 4.238 25 % -7 %
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen 2.613 2.939 13 % 2% 696 818 18 % -9 %
in % der Umsatzerlöse 19,4 % 19,4 %     20,5% 19,3%    
Operatives Ergebnis 1.846 1.984 7 % 3% 499 507 2 % -11 %
in % der Umsatzerlöse 13,7 % 13,1 %     14,7% 12,0%    

1)  Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte

Die Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton stiegen im Berichtsjahr insbesondere aufgrund der Konsolidierung von Italcementi ab 1. Juli 2016 deutlich an.

Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerns nahm im vierten Quartal um 50 % auf 30,8 (i.V.: 20,5) Mio t zu. Darin eingerechnet sind die Absatzzahlen der Märkte von Italcementi in Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Bulgarien, Kasachstan, Indien, Thailand, Ägypten, Marokko, Mauretanien, Gambia und in Nordamerika.

Die Zuschlagstofflieferungen verzeichneten mit 73,3 (i.V.: 63,3) Mio t einen Anstieg um 16 %. Hier wurden die Absatzzahlen der Märkte von Italcementi in Frankreich, Italien, Griechenland, Marokko und Nordamerika, mit eingerechnet.

Die Transportbetonlieferungen nahmen ebenfalls konsolidierungsbedingt um 27 % auf 12,1 (i.V.: 9,6) Mio cbm zu. Darin enthalten sind die Beiträge der Märkte von Italcementi in Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Kasachstan, Ägypten, Marokko, Thailand und Nordamerika.

Als Folge der Konsolidierung von Italcementi sind 2016 auch Umsatz und operatives Ergebnis deutlich angestiegen. Im vierten Quartal hat sich der Konzernumsatz um 25 % auf 4,2 (i.V.: 3,4) Mrd € erhöht. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen konnte um 18 % auf 818 (i.V.: 696) Mio € und das operative Ergebnis um 2 % auf 507(i.V.: 499) Mio € gesteigert werden.

Im Berichtsjahr erhöhte sich der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 13 % auf 15,2 (i.V.: 13,5) Mrd €. Währungseffekte wirkten sich mit rund 326 Mio € negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen verbesserte sich um 13 % auf 2,9 (i.V.: 2,6) Mrd € und das operative Ergebnis um 7 % auf 2,0 (i.V.: 1,8) Mrd €.

Pro-forma
Pro-forma-Finanzkennzahlen Januar-Dezember Oktober-Dezember
Mio € 2015 2016 Verände- rung auf vgl. Basis1) 2015 2016 Verände- rung auf vgl. Basis1)
Absatz                
Zement (Mio t) 121.929 124.983 3 % 2 % 31.155 30.769 –1 % –1 %
Zuschlagstoffe (Mio t) 278.452 287.405 3 % 0 % 70.653 73.337 4 % –5 %
Transportbeton (Mio cbm) 47.433 48.117 1 % 1 % 12.379 12.131 –2 % –2 %
Asphalt (Mio t) 9.122 9.371 3 % 3 % 2.202 2.300 4 % 4 %
Gewinn- und Verlustrechnung                
Umsatzerlöse 17.331 17.084 ­–1 % –1 % 4.358 4.238 –3 % –4 %
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen 3.153 3.195 1 % 5 % 818 818 0 % 2 %
in % der Umsatzerlöse 18,2 % 18,7 %     18,8 % 19,3 %    
Operatives Ergebnis 2.037 2.073 2 % 6 % 530 507 –4 % –3 %
in % der Umsatzerlöse 11,8 % 12,1 %     12,2 % 12,0 %    

1)  Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte sowie Erlöse aus dem Verkauf von CO₂-Emissionsrechten in Höhe von 50 Mio € 2015 (Q1: 21 Mio € und Q2: 29 Mio €) und –3 Mio € 2016 (Q2: 17 Mio € und Q4: –20 Mio €)

Auch auf Pro-forma-Basis, das heißt unter Berücksichtigung der Beiträge von Italcementi für die vollständigen Jahre 2015 und 2016, konnte der Absatz in allen Geschäftsbereichen im Jahresvergleich moderat zulegen. Bei Zement und Zuschlagstoffen wurde zudem eine positive Absatzentwicklung in allen Konzerngebieten verzeichnet. Beim Transportbeton hat die positive Absatzentwicklung in West- und Südeuropa sowie in Nord- und Osteuropa-Zentralasien den Rückgang in Nordamerika, Asien und Afrika überkompensiert.

Auf vergleichbarer Pro-forma-Basis, das heißt bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte sowie Erlöse aus dem Verkauf von CO₂-Emissionsrechten, sank der Umsatz im Berichtsjahr leicht um rund 1 %. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen verbesserte sich um 5 % und nach Abschreibungen um 6 %, im Einklang mit der im Mai 2016 angehobenen Prognose. Zu dieser positiven Ergebnisentwicklung haben neben dem Absatzwachstum vor allem auch niedrigere Brenn- und Treibstoffkosten beigetragen.

Im vierten Quartal entwickelte sich der Pro-forma-Absatz uneinheitlich. Im Vergleich zum Vorjahr haben schlechteres Wetter in einigen Regionen, wie zum Beispiel in Süddeutschland in Teilen der USA und in Kanada, sowie eine schwache Marktentwicklung in Indonesien den Baustoffabsatz beeinträchtigt. Der Zementabsatz sank aufgrund schwächerer Verkaufsvolumen in Afrika und Asien, die nicht durch eine weitere Steigerung in Nordamerika ausgeglichen werden konnten. Bei den Zuschlagstoffen konnte ein Rückgang in Nordamerika durch Steigerungen in den anderen Konzerngebieten überkompensiert werden. Dazu hat insbesondere auch die Vollkonsolidierung der Mibau Gruppe im Konzerngebiet Nord- und Osteuropa-Zentralasien beigetragen. Die positive Entwicklung des Transportbetonabsatzes in den beiden Konzerngebieten Europas konnte schwächere Absatzzahlen in den anderen Konzerngebieten nicht ganz ausgleichen.

Auf vergleichbarer Pro-forma-Basis ging der Umsatz im vierten Quartal in Einklang mit den schwächeren Absatzzahlen um 4 % zurück. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen konnte hingegen leicht um 2 % gesteigert werden.

Im Folgenden gehen wir auf die Pro-forma Entwicklung in den einzelnen Konzerngebieten ein.

West- und Südeuropa

Pro-forma-Finanzkennzahlen

Januar–Dezember Oktober–Dezember
Mio € 2015 2016 Verände­rung auf vgl. Basis1) 2015 2016 Verände­rung auf vgl. Basis1)
Absatz                
Zement (Mio t) 28.099 28.601 2 % 2% 7.052 7.073 0 % 0 %
Zuschlagstoffe (Mio t) 78.971 79.654 1 % 1% 19.349 19.486 1 % 1 %
Transportbeton (Mio cbm) 17.069 18.080 6 % 6% 4.379 4.596 5 % 5 %
Asphalt (Mio t) 2.994 3.044 2 % 2% 714 818 15 % 15 %
Gewinn- und Verlustrechnung                
Umsatzerlöse 4.907 4.768 -3 % 2% 1.192 1.138 –5 % 1 %
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen 688 622 -10 % 4% 177 108 –39 % –25 %
in % der Umsatzerlöse 14,0% 13,1%     14,9% 9,5 %    
Operatives Ergebnis 352 310 -12 % 13% 92 25 –73 % –51 %
in % der Umsatzerlöse 7,2% 6,5%     7,7 % 2,2 %    

1)  Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte sowie Erlöse aus dem Verkauf von CO₂-Emissionsrechten in Höhe von 40 Mio € 2015 (Q1: 21 Mio € und Q2: 19 Mio €) und -6 Mio € 2016 (Q2: 11 Mio € und Q4: -17 Mio €)

Der Pro-forma-Absatz in West- und Südeuropa profitierte 2016 von dem starken Wachstum in Deutschland, der weiteren Erholung der Baustoffnachfrage in Großbritannien, die vom privaten Wohnungsbau und großen Infrastrukturprojekten in London und Südengland angetrieben wurde, sowie einer Trendwende in den Niederlanden. Der Baustoffabsatz in Italien, Frankreich und Spanien hat sich allerdings eher schwach entwickelt.  

Die Abwertung des britischen Pfunds gegenüber dem Euro hat die Entwicklung von Umsatz und operativem Ergebnis im Jahr 2016 beeinträchtigt. Auf vergleichbarer Pro-forma-Basis konnten Umsatz und operatives Ergebnis gesteigert werden. Dazu beigetragen hat neben dem Absatzanstieg insbesondere auch der Rückgang der Energiekosten.

Der Baustoffabsatz im vierten Quartal profitierte einerseits von der milden Witterung und guter Bautätigkeit in Großbritannien und Benelux, andererseits litt der Süden Deutschlands unter schlechtem Wetter. Auf vergleichbarer Basis stieg der Umsatz leicht an. Das operative Ergebnis wurde durch mehrere Effekte beeinträchtigt, darunter allein 37 Mio € aus Währung, Konsolidierung und CO2-Rechten.

Nord- und Osteuropa-Zentralasien

Pro-forma-Finanzkennzahlen

Januar–Dezember Oktober–Dezember
Mio € 2015 2016 Verände­rung auf vgl. Basis1) 2015 2016 Verände­rung auf vgl. Basis1)
Absatz                
Zement (Mio t) 24.250 25.388 5 % 5 % 5.736 5.744 0 % 0 %
Zuschlagstoffe (Mio t) 34.336 38.034 11 % –5 % 9.092 12.748 40 % –16 %
Transportbeton (Mio cbm) 5.819 6.324 9 % 4 % 1.609 1.629 1 % 1 %
Asphalt (Mio t) 0 0     0 0    
Gewinn- und Verlustrechnung                
Umsatzerlöse 2.257 2.484 10 % 0 % 586 658 12 % –11 %
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen 402 461 15 % 12 % 100 115 15 % 10 %
in % der Umsatzerlöse 17,8 % 18,6 %     17,1% 17,5 %    
Operatives Ergebnis 243 293 20 % 17 % 57 72 25 % 13 %
in % der Umsatzerlöse 10,8 % 11,8 %     9,8% 10,9 %    

1)  Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte sowie Erlöse aus dem Verkauf von CO₂-Emissionsrechten in Höhe von 10 Mio € 2015 (Q2: 10 Mio €) und 3 Mio € 2016 (Q2: 6 Mio € und Q4: -3 Mio €)

Im Konzerngebiet Nord- und Osteuropa-Zentralasien setzte sich die starke Entwicklung der Bauaktivität in den nordeuropäischen Ländern fort. Insbesondere in Norwegen sorgten lebhafte Bauaktivitäten bei Infrastrukturprojekten für einen weiteren Anstieg des Zement- und  Transportbetonabsatzes. In Schweden hat der private Wohnungsbau die Nachfrage angetrieben und auch Polen profitierte vom Zuwachs im Wohnungsbau. Tschechien konnte ebenfalls den Zementabsatz steigern. Die Situation in der Ukraine hat sich stabilisiert, allerdings stellt der Ukraine-Konflikt weiterhin eine Belastung für die Wirtschaftsentwicklung dar. Eine positive Entwicklung in den Märkten von St. Petersburg und Moskau führte zu einem Nachfrageanstieg in Russland. Insgesamt hat der Absatz von Zement und Transportbeton in dem Konzerngebiet zugenommen. Der Anstieg des Zuschlagstoffabsatzes ist insbesondere auf die Vollkonsolidierung der Mibau Gruppe zurückzuführen. Ohne Mibau war der Zuschlagstoffabsatz im Gesamtjahr und 4. Quartal rückläufig.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Konzerngebiet Nord- und Osteuropa-Zentralasien spiegeln die positive Marktentwicklung sowie die Konsolidierung von Mibau wider.

Nordamerika

Pro-forma-Finanzkennzahlen

Januar–Dezember Oktober–Dezember
Mio € 2015 2016 Verände­rung auf vgl. Basis1) 2015 2016 Verände­rung auf vgl. Basis1)
Absatz                
Zement (Mio t) 15.357 15.931 4% 4% 3.845 3.994 4% 4%
Zuschlagstoffe (Mio t) 117.999 119.369 1% 1% 30.250 28.327 -6% -6%
Transportbeton (Mio cbm) 7.194 6.680 -7% -7% 1.796 1.547 -14% -14%
Asphalt (Mio t) 3.675 3.991 9% 9% 929 861 -7% -7%
Gewinn- und Verlustrechnung                
Umsatzerlöse 4.157 4.235 2% 2% 1.053 1.043 -1% -3%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen 859 990 15% 16% 236 268 14% 12%
in % der Umsatzerlöse 20,7% 23,4%     22,4% 25,7%    
Operatives Ergebnis 572 690 21% 22% 158 185 17% 16%
in % der Umsatzerlöse 13,8% 16,3%     15,0% 17,7%    

1)  Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte

In Nordamerika setzte sich das Wachstum der Baustoffnachfrage insbesondere aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung und sinkender Arbeitslosenzahlen fort. Wesentliche Treiber waren 2016 der Wirtschaftsbau und der Bau von Mehrfamilienhäusern. Mit dem Erwerb von Italcementis nordamerikanischer Tochtergesellschaft Essroc im Juli 2016 haben wir unsere Marktpräsenz im Nordosten und dem Mittleren Westen der USA sowie im Osten Kanadas erheblich erweitert.

Besonders kräftig legten die Baustofflieferungen im Norden und Süden der USA zu. Der Absatz in der Region West litt im ersten Quartal unter schlechtem Wetter, entwickelte sich aber auf das Jahr gesehen nahezu stabil. In Kanada konnte der Absatzrückgang in den Prärieprovinzen aufgrund der rückläufigen Ölförderprojekte durch Zugewinne in den Regionen Vancouver und Seattle teilweise ausgeglichen werden.

Der Umsatz konnte auf vergleichbarer Pro-forma-Basis leicht, das operative Ergebnis hingegen deutlich gesteigert werden, unter anderem aufgrund des Rückgangs der Energiekosten und von Preissteigerungen.

Im vierten Quartal ist der Absatz von Zuschlagstoffen, Transportbeton und Asphalt wegen des früheren Endes der Bausaison zurückgegangen. Insbesondere auch in Kanada wurde der Absatz durch einen frühen Winterbeginn beeinträchtigt. Das operative Ergebnis konnte hingegen weiter deutlich verbessert werden.

Asien-Pazifik
Pro-forma-Finanzkennzahlen Januar-Dezember Oktober-Dezember
Mio € 2015 2016 Verände- rung auf vgl. Basis1) 2015 2016 Verände- rung auf vgl. Basis1)
Absatz                
Zement (Mio t) 33.696 34.386 2 % 2 % 8.944 8.799 -2 % -2 %
Zuschlagstoffe (Mio t) 36.986 39.807 8 % -2 % 9.458 10.458 11 % 0 %
Transportbeton (Mio cbm) 11.773 11.434 -3 % -3 % 3.112 3.015 -3 % -3 %
Asphalt (Mio t) 2.045 1.840 -10 % -10 % 469 506 8 % 8 %
Gewinn- und Verlustrechnung              
Umsatzerlöse 3.350 3.186 -5 % -5 % 844 826 -2 % -7 %
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen 832 756 -9 % -10 % 205 206 1 % -4 %
in % der Umsatzerlöse 24,8 % 23,7 %     24,2 % 25,0 %    
Operatives Ergebnis 657 573 -13 % -14 % 161 154 -5 % -10 %
in % der Umsatzerlöse 19,6 % 18,0 %     19,1 % 18,7 %    

1)  Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte

Das Wirtschaftswachstum hat sich im Konzerngebiet Asien-Pazifik weiter abgekühlt. In Indonesien führten Verzögerungen bei Infrastrukturprogrammen auf der Hauptinsel Java zu einer schwachen Nachfrageentwicklung und zu einem Preisverfall aufgrund von Überkapazitäten. Unsere Tochtergesellschaft Indocement hat ihren Marktanteil verteidigt. In Thailand hat der Wettbewerbsdruck zugenommen. In Malaysia ist die Nachfrage nach Zuschlagstoffen und Transportbeton nach Abschluss von Großprojekten gesunken. In Indien hat sich die Nachfrage nach Zement insbesondere aufgrund von Infrastrukturprojekten im Süden des Landes deutlich belebt. In Australien konnte der Baustoffabsatz trotz rückläufiger Minen- und Infrastrukturprojekte dank einer starken Entwicklung im Wohnungsbau an der Ostküste gesteigert werden.

Auf vergleichbarer Pro-forma-Basis nahmen Umsatz und operatives Ergebnis insbesondere wegen des deutlichen Preisverfalls in Indonesien und Thailand und der rückläufigen Nachfrage in Malaysia ab. Zum Jahresende konnte der Preisverfall in Indonesien gestoppt werden.

Afrika-östlicher Mittelmeerraum

Pro-forma-Finanzkennzahlen

Januar–Dezember Oktober–Dezember
Mio € 2015 2016 Verände­rung auf vgl. Basis1) 2015 2016 Verände­rung auf vgl. Basis1)
Absatz                
Zement (Mio t) 19.910 20.148 1 % 0 % 5.413 5.039 -7 % -8 %
Zuschlagstoffe (Mio t) 10.161 11.005 8 % 8 % 2.503 2.782 11 % 11 %
Transportbeton (Mio cbm) 4.804 4.955 3 % 3 % 1.248 1.185 -5 % -5 %
Asphalt (Mio t) 408 496 22 % 22 % 91 116 28 % 28 %
Gewinn- und Verlustrechnung              
Umsatzerlöse 1.919 1.800 -6 % 3 % 492 423 -14 % 5 %
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen 465 462 -1 % 5 % 109 129 18 % 28 %
in % der Umsatzerlöse 24,2 % 25,7 %     22,2 % 30,6%    
Operatives Ergebnis 334 338 1 % 5 % 77 95 23 % 24 %
in % der Umsatzerlöse 17,4 % 18,8 %     15,7 % 22,6%    

1)  Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte

Die Marktentwicklung in Afrika war uneinheitlich. Die Bauaktivitäten in den erdölexportierenden Ländern waren schwach. In den Ländern südlich der Sahara hat der Wettbewerb mit lokalen Produzenten deutlich zugenommen. Davon waren insbesondere Ghana, Tansania und die Demokratische Republik Kongo betroffen. In Togo und Burkina Faso war die Absatzentwicklung hingegen positiv. Auch in Marokko konnte der Zementabsatz gesteigert werden.

Die Abschwächung des ägyptischen Pfunds gegenüber dem Euro hat die Entwicklung von Umsatz und operativem Ergebnis im Jahr 2016 beeinträchtigt. Auf vergleichbarer Pro-forma-Basis konnten Umsatz und operatives Ergebnis trotz des Wettbewerbsdrucks verbessert werden. Dazu haben insbesondere niedrigere Kosten für Rohstoffe und Energie und die erfolgreiche Realisierung von Synergien in Marokko und Ägypten beigetragen.

Erster Ausblick 2017

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2017 einen leichten Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums von 3,1 % im Jahr 2016 auf 3,4 % im Jahr 2017. Treiber dieser Entwicklung ist einerseits ein sich beschleunigendes Wachstum in den USA; andererseits sollen auch die Wachstumsraten der Schwellenländer trotz einer weiteren konjunkturellen Abkühlung in China wieder steigen. Insbesondere für die Länder in Afrika südlich der Sahara und in den asiatischen Ländern außerhalb Chinas wird mit höheren Wachstumsraten gerechnet.

Die globalen Risiken haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Dies betrifft sowohl geopolitische als auch makroökonomische Risiken. Zu den geopolitischen Risiken zählen insbesondere die Konflikte im Nahen Osten und im Osten der Ukraine. Bei den makroökonomischen Risiken sind vor allem der Anstieg der Energiepreise und der Inflation, die unberechenbaren Folgen der Abkühlung der chinesischen Wirtschaft und die politischen Unsicherheiten in Europa aufgrund anstehender Wahlen zu nennen.

In Nordamerika erwartet HeidelbergCement im Einklang mit dem IWF eine stärkere Wirtschaftserholung und damit eine weitere Zunahme der Nachfrage nach Baustoffen. In West- und Südeuropa wird eine positive Marktentwicklung erwartet. Diese basiert auf der fortgesetzten Erholung in Großbritannien, der weiterhin robusten Konjunktur in Deutschland und einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in Benelux. In Osteuropa rechnen wir mit einer steigenden Nachfrage nach Baustoffen unter anderem aufgrund des EU-Infrastrukturprogramms. Die Krise im Osten der Ukraine beeinträchtigt weiterhin Absatz und Ergebnis des Landes. Die wirtschaftliche Lage in Russland und Kasachstan hat sich nach dem Anstieg des Ölpreises verbessert. In den Märkten Afrikas erwarten wir eine Beschleunigung des Nachfragewachstums bei anhaltendem Wettbewerb. In Asien rechnet HeidelbergCement insgesamt mit einer Belebung der Nachfrage, insbesondere aufgrund steigender Infrastrukturinvestitionen in Indonesien. Für China werden allerdings ein weiterer Nachfragerückgang und ein Anstieg der Überkapazitäten erwartet. Die Auswirkungen auf die Exportvolumen sind jedoch begrenzt, da ein Großteil der chinesischen Kapazitäten im Landesinneren liegt.

„In Anbetracht des insgesamt positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft und unserer vorteilhaften geografischen Aufstellung blicken wir zuversichtlich in die Zukunft“, sagt Dr. Bernd Scheifele. „Gleichzeitig sind wir uns der gestiegenen makroökonomischen Risiken, insbesondere des Anstiegs der Energiepreise und der Inflation insgesamt bewusst. Darüber hinaus bestehen Unsicherheiten aus geopolitischen Risiken in der Ukraine, im Nahen Osten und aufgrund eines wichtigen Wahljahrs in Europa. HeidelbergCement ist sehr gut gerüstet, um die neuen strategischen Prioritäten – Wachstum und Wertschaffung für die Aktionäre – über die kommenden Jahre zu verfolgen. Unser Fokus liegt im laufenden Jahr auf der Realisierung der Synergien aus der Italcementi-Übernahme und auf Maßnahmen im Hinblick auf die Kosteninflation. Preiserhöhungen werden in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen. Unsere Programme zur Effizienz- und Margensteigerung werden auch 2017 konsequent fortgesetzt. Ziel ist die fortlaufende Verbesserung der kommerziellen und operativen Arbeitsprozesse in den Bereichen Zement („CIP – Continuous Improvement Program“), Zuschlagstoffe („Aggregates CI“) sowie Logistik („LEO“).“

„Wir werden auch 2017 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA profitieren“, fährt Dr. Bernd Scheifele fort. „Mit unserer starken Aufstellung bei Rohstoffreserven und Betriebsstätten an attraktiven Standorten, der einzigartigen vertikalen Integration, unserem exzellenten Produktportfolio und unserem industrieweit führenden Margenmanagement sehen wir uns gut für die Chancen und Herausforderungen des Jahres 2017 gerüstet.“

Der vollständige Konzernabschluss von HeidelbergCement inklusive Unternehmensausblick wird am 16. März 2017 veröffentlicht.

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Christoph Beumelburg mit weißem Hemd und blauem Jackett, im Hintergrund ein Fenster und eine Sichtbetonwand

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland